Politik

Korruption beim Kreisverband? CDU-Dezernentin friert Awo-Zuschüsse ein

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Die Stadt Frankfurt zweifelt am wirtschaftlichen Einsatz der öffentlichen Gelder beim Awo-Kreisverband.

(Foto: picture alliance/dpa)

Überhöhte Gehälter, Luxus-Dienstwagen und Vetternwirtschaft - so lauten die Vorwürfe gegen den Frankfurter Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt. Die Stadt will nun alle Zuschüsse einbehalten bis geklärt ist, wie genau die öffentlichen Gelder ausgegeben werden. Auch der SPD-Bürgermeister steht in der Kritik.

Die Frankfurter Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld von der CDU hat nach Berichten über ungewöhnlich hohe Gehälter für Funktionäre der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in der Stadt angeordnet, einen Teil der Zuschüsse an den Kreisverband einzubehalten. Dabei geht es um mehrere Hunderttausend Euro. Es handele sich um die Verwaltungspauschale, die mit zehn Prozent der Personalkosten und einem Sockelbetrag veranschlagt werde, so eine Sprecherin des Sozialdezernats.

"Diese Verwaltungspauschale behalten wir jetzt ein; wir zweifeln daran, dass die städtischen Mittel den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit entsprechend verwendet werden und wollen Einblick in die Unterlagen der Awo." Zuvor hatte die "FAZ" darüber berichtet. Das Blatt bezieht sich auch auf Medienberichte, denen zufolge ein Pressesprecher des Kreisverbands ein Jahresbruttogehalt von 100.000 bezieht und leitende Mitarbeiter "Luxuskarossen" als Dienstwagen fahren.

Sowohl der Frankfurter Awo-Kreisverband als auch Oberbürgermeister Peter Feldmann von der SPD stehen seit Tagen in der Kritik. Hintergrund sind Medienberichte über Gehaltszahlungen an bestimmte Mitarbeiter. So soll Feldmanns damalige Lebensgefährtin und heutige Ehefrau als Leiterin einer Awo-Kindertagesstätte einen Dienstwagen und ein Gehalt bezogen haben, das nach "FAZ"-Informationen rund 1000 Euro über dem von Kollegen in vergleichbaren Positionen lag.

Der Vorstandsvorsitzende des Awo-Bundesverbandes hatte bereits am Freitag an der Affäre beteiligte Mandatsträger aufgerufen, ihre Ämter ruhen zu lassen, um die Arbeit der Awo insgesamt nicht zu gefährden und den Ruf der Organisation zu gefährden. Auch der Verband arbeite intensiv an der Aufklärung der Vorwürfe.

Quelle: ntv.de, fhe/dpa

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