Politik

Streit im Südchinesischen Meer China empört über US-Kriegsschiffs-Visite

Soldaten treten an Deck der USS McCampbell an (Archiv).

Soldaten treten an Deck der USS McCampbell an (Archiv).

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Im Südchinesischen Meer belauern sich die USA und China bereits seit Jahren. Nun kommt es wieder zu einer spannungsreichen Situation. Die Amerikaner senden ein Kriegsschiff zu einer von China beanspruchten Inselgruppe.

Die chinesische Regierung hat den USA wegen der Entsendung eines Kriegsschiffs in ein umstrittenes Seegebiet im Südchinesischen Meer eine "Provokation" vorgeworfen. Der Lenkwaffenzerstörer "USS McCampbell" sei am Dienstag ohne Genehmigung entlang der Küste der Paracel-Inseln gefahren, kritisierte ein Sprecher der Volksbefreiungsarmee. "Dies ist ein hegemonialer Akt, der gegen das Völkerrecht verstößt und den Frieden und die Stabilität im Südchinesischen Meer bedroht", fügte er an.

Die Paracel-Inseln sind Gegenstand eines Territorialkonflikts in Ostasien. China, Taiwan und Vietnam erheben Anspruch auf den Archipel. "Unter dem Deckmantel der 'freien Schifffahrt' haben die USA wiederholt ihre Muskeln spielen lassen, waren provokant und haben Ärger im Südchinesischen Meer verursacht", erklärte der Sprecher Li Huamin.

Die siebte Flotte der US-Marine bestätigte den Einsatz der "USS McCampbell" im Rahmen einer Operation zur freien Schifffahrt. "Unrechtmäßige und weitreichende maritime Beanspruchungen im Südchinesischen Meer stellen eine beispiellose Bedrohung für die Freiheit der Meere dar", erklärte die Sprecherin der Flotte, Reann Mommsen. Das Seegebiet, das die "USS McCampbell" durchquert habe, liege außerhalb der Gewässer, die China "rechtmäßig als ihr Seegebiet" beanspruchen könne.

Seit 2014 baut China die Inseln aus

Die Paracel-Inseln liegen rund 330 Kilometer südöstlich von der chinesischen Insel Hainan. Die ebenfalls umstrittenen Spratly-Inseln erstrecken sich weiter südlich über eine Strecke von rund 1000 Kilometern und liegen deutlich näher an den Küsten der Philippinen, Vietnams und Malaysias als an der Chinas - doch Peking beruft sich auf uralte Ansprüche. Tatsächlich gehörten die Inseln mehrere Jahrhunderte lang nominell zum Reich der Mitte, waren aber bis ins 19. Jahrhundert nicht besiedelt. Bis heute leben kaum Menschen auf den beiden Inselgruppen. 

Seit Jahrzehnten führt der Streit um die Inseln zu Spannungen. 1988 wurde sogar scharf geschossen: Die chinesische Marine versenkte zwei vietnamesische Schiffe und besetzte einen Teil der Inseln. Seitdem ist es vergleichsweise ruhig geblieben. Vietnam beansprucht die Inselgruppe vor seiner Küste allerdings noch immer vollständig, die Philippinen und andere Länder betrachten die ihnen zugewandten Atolle und Formationen als Teil ihres Landes. 2014 begann China dann damit, Land aufzuschütten und baute mehrere Landebahnen in beiden Inselgruppen.

Quelle: ntv.de, vpe/AFP

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