Politik

Datensätze gestohlen Chinesische Hacker greifen US-Finanzministerium an

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Das US-Finanzministerium meldet eine Attacke auf seine IT-Systeme.

Das US-Finanzministerium meldet eine Attacke auf seine IT-Systeme.

(Foto: IMAGO/Christian Offenberg)

Chinesischen Hackern ist es offenbar gelungen, ins Computersystem des US-Finanzministeriums einzudringen. Das Ministerium spricht von einem "schwerwiegenden Sicherheitsvorfall". Es ist nicht der erste dieser Art.

Das US-Finanzministerium ist nach eigenen Angaben Ziel eines von China unterstützten Cyberangriffs geworden. In einem Brief an die Kongress-Abgeordneten teilte das Ministerium mit, dass es am 8. Dezember von einem Softwareunternehmen darüber informiert worden sei, dass ein Angreifer einen Sicherheitsschlüssel erlangt habe. Dieser habe ihm aus der Ferne Zugang zu bestimmten Arbeitsstationen des Finanzministeriums und den darauf befindlichen Dokumenten ermöglicht. Die gestohlenen Datensätze seien nicht als geheim eingestuft gewesen.

Es werde davon ausgegangen, dass hinter dem "schwerwiegenden Sicherheitsvorfall" ein vom chinesischen Staat geförderter Akteur stecke, hieß es weiter. Das Finanzministerium erklärte, es habe mit dem FBI, den Geheimdiensten und anderen Ermittlern zusammengearbeitet, um die Auswirkungen der Attacke zu ermitteln.

Es gebe keine Anzeichen dafür, dass der chinesische Akteur noch immer Zugang zu den Daten des Finanzministeriums hat, hieß es weiter. Laut Ministerium wurde auf "mehrere" Benutzerarbeitsplätze des Finanzministeriums zugegriffen. Das Finanzministerium ist verpflichtet, in einem zusätzlichen Bericht innerhalb von 30 Tagen weitere Informationen zu geben.

Bereits im Mai 2023 hatten die USA und weitere westliche Verbündete Peking vorgeworfen, sich mithilfe der staatlich geförderten Hackergruppe "Volt Typhoon" in wichtige Infrastruktur in den Vereinigten Staaten einzuschleusen. China hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen.

Anfang Dezember waren laut US-Angaben chinesische Hacker in die Systeme von mindestens acht US-Telekommunikationsanbietern eingedrungen, um hochrangige Politiker auszuspionieren. Bereits im Oktober war bekannt geworden, dass mutmaßlich chinesische Hacker auch Telefondaten des designierten US-Präsidenten Donald Trump - damals noch Präsidentschaftskandidat - und seines Vizes J.D. Vance ins Visier genommen hatten. Auch das Umfeld des Wahlkampfteams der demokratischen Kandidatin Kamala Harris sowie weitere hochrangige Mitglieder der Regierung von Joe Biden sollen damals ins Blickfeld der Angreifer geraten sein.

Im März hatten die USA, Großbritannien und Neuseeland China eine Reihe von Cyberangriffen auf staatliche Einrichtungen in den vergangenen Jahren vorgeworfen. Im Februar hatten die US-Behörden bekannt gegeben, einen von China unterstützten Cyberangriff auf wichtige Infrastruktur, unter anderem im Kommunikationsbereich sowie in der Energie- und Wasserversorgung, vereitelt zu haben.

Quelle: ntv.de, ino/AFP/dpa

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