Politik

2019 abgeschoben Clan-Chef Miri will zurück nach Deutschland

3709340036353bd7258d63d485325593.jpg

Auch nach der Abschiebung von Ibrahim Miri ist sein Familien-Clan weiter in Deutschland aktiv.

(Foto: dpa)

Als Oberhaupt eines libanesischen Familien-Clans wird Ibrahim Miri während seiner Zeit in Deutschland 19 Mal rechtskräftig verurteilt und 2019 schließlich abgeschoben. Seine Lebensgefährtin will ihn nun zurückholen und betont, er sei nicht mehr kriminell.

Der 2019 in den Libanon abgeschobene Clan-Chef Ibrahim Miri versucht, gerichtlich einen Weg zurück nach Deutschland zu finden. Das Verwaltungsgericht Bremen befasst sich in einer mündlichen Verhandlung mit vier Klagen von ihm. Alle zielen auf eine legale Rückkehr- beziehungsweise Einreisemöglichkeit nach Deutschland ab, wo seine Familie, darunter seine beiden minderjährigen Kinder, leben.

Die Behörden halten die Abschiebung von 2019 für rechtmäßig und weisen darauf hin, dass der Kläger zuvor 33 Jahre ausreisepflichtig gewesen sei. Zudem gehe von ihm weiter mit hinreichender Wahrscheinlichkeit eine Gefährdung für die öffentliche Sicherheit und Ordnung in Deutschland aus.

Die 34-jährige Lebensgefährtin, mit der Miri eine 19 Monate alte Tochter und einen 13-jährigen Sohn hat, warb in ihrer Aussage für eine erneute Chance, damit ihr Verlobter zeigen könne, dass er nicht mehr kriminell sei. Sie habe mit der Familie Miri nichts zu tun und sei auch keine Libanesin, sagte die Hotelfachfrau. "Für die Kinder ist es sehr schwer, dass der Vater nicht da ist."

Razzia gegen Miri-Clan in NRW

Miri, der bei seiner Abschiebung 46 Jahre alt war und im Libanon lebt, wurde in Deutschland von 1989 bis 2014 insgesamt 19 Mal rechtskräftig verurteilt, unter anderem wegen Raubes, schweren Diebstahls, Hehlerei, Unterschlagung und bandenmäßigen Drogenhandels.

Erst vor wenigen Wochen war die Polizei in Nordrhein-Westfalen bei einer Razzia gegen den Miri-Clan vorgegangen. Es gehe um bandenmäßigen Handel mit Kokain im zweistelligen Kilogramm-Bereich und Verstöße gegen das Waffengesetz im Bereich der Organisierten Kriminalität, sagte eine Sprecherin der federführenden Polizei Dortmund. Betroffen waren nach Angaben von Staatsanwaltschaft und Polizei Objekte des Miri-Clans und weiterer Tatverdächtiger in Dortmund (18 Durchsuchungen), Werl (2) und Bochum (1).

Laut Mitteilung wurden sieben Haftbefehle gegen die Führungsebene des Clans vollstreckt und Beweismittel gesichert. Gefunden wurden auch geringe Mengen an Drogen. Das Verfahren laufe bereits seit 2020.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

ntv.de Dienste
Software
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen