Verteidigungsministerium schrumpft De Maizière will Berlin stärken
10.10.2011, 08:54 Uhr
Protest gegen die Bundeswehr vor dem Berliner Kanzleramt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Im Zuge der Bundeswehrreform soll auch das Verteidigungsministerium gestrafft werden - ein Drittel der Posten wird gekürzt. Dabei wird der Standort Berlin gegenüber Bonn gestärkt: Die Zahl der Mitarbeiter in der Hauptstadt will Verteidigungsminister de Maizière verdoppeln.
Das Verteidigungsministerium soll offenbar straffer organisiert werden und künftig einen größeren Schwerpunkt in Berlin haben. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtete, soll es statt bisher 16 nur noch 12 Abteilungen geben. Statt 40 Unterabteilungen sind demnach 26 vorgesehen und statt 267 Referaten soll es künftig noch 161 geben.
Die Zahl der Dienstposten im Ministerium wird der "FAZ" zufolge um rund ein Drittel auf 2000 gekürzt. Staatssekretär Stéphane Beemelmans sagte der Zeitung, bei der Bundeswehrreform gehe es um eine "Neuausrichtung von oben nach unten". Das könne nicht ohne Auswirkung auf das Ministerium bleiben.

Die Bonner Hardthöhe ist noch immer erster Dienstsitz des Verteidigungsministeriums.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die neue Struktur des Ministeriums, die Minister Thomas de Maizière der "FAZ" zufolge heute präsentieren will, sei jedoch zunächst "standortneutral", sagte Beemelmans. Trotzdem sollten hunderte Stellen in die Hauptstadt verlegt werden.
Zahl in Berlin verdoppeln
Rechtlich sei eine solche Schwerpunktverlagerung nach Auffassung des Verteidigungsministeriums möglich. Demnach könnten nach dem Berlin-Bonn-Gesetz in Berlin bis zu 1250 Dienstposten entstehen. "Das sind 25 Prozent von den 5000, die das Ministerium bei In-Kraft-Treten des Gesetzes 1994 umfasst hat", sagte Beemelmans.
Das Verteidigungsministerium hat seinen ersten Dienstsitz in Bonn, dort sind bislang rund 2500 Menschen angestellt. In Berlin sind es 500, diese Zahl soll auf rund 1000 aufgestockt werden.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa