Unstimmigkeiten bei Dokumenten Deutschland nimmt 132 gefährdete Afghanen auf
05.03.2025, 19:06 Uhr Artikel anhören
Die meisten der Afghanen kamen über das Bundesaufnahmeprogramm.
(Foto: dpa)
In Berlin landet erneut ein von Deutschland gechartertes Flugzeug mit afghanischen Geflüchteten an Bord. Nicht alle, die für den Flug vorgesehen waren, durften am Ende auch einsteigen.
Erneut sind mehr als 100 als besonders gefährdet eingestufte Afghaninnen und Afghanen per Flugzeug nach Deutschland gebracht worden. Die insgesamt 132 Passagiere seien mit einem Charterflug aus dem pakistanischen Islamabad gelandet, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums. An Bord seien 72 Frauen und 58 Männer gewesen. 57 von ihnen waren unter 18 Jahre alt, davon sieben Kinder unter zwei Jahren.
Die meisten der Afghaninnen und Afghanen kamen den Angaben zufolge über das Bundesaufnahmeprogramm. Das betrifft 74 Menschen - 22 als besonders gefährdet eingestufte sogenannte Hauptpersonen und 52 Familienangehörige. Vier Hauptpersonen und zehn Familienangehörige kamen über die Menschenrechtsliste, 38 weitere über ein Überbrückungsprogramm. Mit dem sogenannten Ortskräfteprogramm wurden ein Afghane sowie fünf Mitglieder seiner Familie nach Deutschland gebracht.
25 weitere Menschen, die ursprünglich für den Flug vorgesehen waren, durften das Flugzeug nicht betreten. Grund dafür war, dass "die Bundespolizei auf mögliche Unstimmigkeiten der Dokumente hingewiesen hat", wie ein Sprecher sagte. "Das zeigt, dass strikte Überprüfungen erfolgen und die Prüfmechanismen konsequent umgesetzt werden." Wenn vor Abflug keine abschließende Klärung der Personalien möglich sei, werde "als Vorsichtsmaßnahme die Ausreise zurückgestellt". Diese Fälle würden nun zwischen den beteiligten Behörden erneut geprüft.
Zuletzt hatte Deutschland am 25. Februar - also zwei Tage nach der Bundestagswahl - 155 Menschen aus Afghanistan über einen Charterflug aufgenommen. Mehr als die Hälfte von ihnen kam damals nach Regierungsangaben über das Bundesaufnahmeprogramm für besonders gefährdete Menschen aus Afghanistan in die Bundesrepublik.
Quelle: ntv.de, mba/AFP