Politik

Ausgangssperre auf Philippinen Duterte droht Randalierern mit Erschießung

Wer sich nicht an die Ausgangssperre hält, könnte von der philippinischen Polizei sogar erschossen werden. 
"Statt Ärger zu machen, werdet ihr von mir ins Grab geschickt", sagt der Präsident.

Wer sich nicht an die Ausgangssperre hält, könnte von der philippinischen Polizei sogar erschossen werden. "Statt Ärger zu machen, werdet ihr von mir ins Grab geschickt", sagt der Präsident.

(Foto: imago images/Pacific Press Agency)

Immer mehr Länder verhängen in der Corona-Krise Ausgangssperren, um das grassierende Virus einzudämmen. Statt einer Geldstrafe bei Nichteinhaltung der Maßnahmen will der Präsident der Philippinen kurzen Prozess machen.

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat die Sicherheitskräfte seines Landes angewiesen, Randalierer während der wegen der Corona-Krise verhängten Ausgangssperre zu erschießen. "Meine Befehle an die Polizei und das Militär lauten: Wenn es Ärger gibt oder Kämpfe ausbrechen und euer Leben in Gefahr ist, erschießt sie", sagte er in einer Rede. "Statt Ärger zu machen, werdet ihr von mir ins Grab geschickt."

Rund die Hälfte der 110 Millionen Philippiner ist derzeit von einer Ausgangssperre betroffen. Darunter sind auch viele Menschen, die in großer Armut leben und durch die strengen Beschränkungen ihre Jobs verloren haben.

Kurz vor Dutertes Ansprache waren rund zwei Dutzend Menschen in einem Armenviertel der Hauptstadt Manila nach Protesten gegen die Regierung festgenommen worden. Sie hatten der Regierung vorgeworfen, den Armen keine Lebensmittel-Hilfen zukommen zu lassen.

Menschenrechtsorganisationen sind schockiert

Menschenrechtsorganisationen kritisierten Dutertes Äußerungen scharf und forderten die Regierung auf, dringend benötigte Hilfsgüter bereitzustellen, statt mit Gewalt zu drohen. "Tödliche, unkontrollierte Gewalt sollte niemals als Antwort für einen Notfall wie die Coronavirus-Pandemie gegeben werden", erklärte Amnesty International.

Der philippinische Polizeichef Archie Gamboa beschwichtigte, die Beamten würden Unruhestifter nicht erschießen. Der Präsident habe nur übertrieben, um deutlich zu machen, dass in diesen Krisen-Zeiten das Gesetz eingehalten werden müsse.

Auf den Philippinen wurden bislang nach offiziellen Angaben 2311 Infektions- und 96 Todesfälle gemeldet. Die Behörden haben aber gerade erst damit begonnen, umfassend zu testen. Deshalb wird mit einem Anstieg der Infektionsrate gerechnet.

Quelle: ntv.de, can/AFP

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