Nach Anschlag auf Tesla-Fabrik Elon Musk schmäht "extrem dumme" Ökoterroristen
05.03.2024, 16:02 Uhr Artikel anhören
Ein Angriff auf die Stromversorgung legt die Tesla-Fabrik in Grünheide lahm. In einem Bekennerschreiben erläutert die linksextreme "Vulkangruppe" ihre Motive. Konzernchef Musk findet die Begründung offenbar so dumm, dass er sein Urteil dazu sogar auf Deutsch formuliert.
Tesla-Chef Elon Musk hat angesichts des Produktionsstopps seiner Fabrik in Grünheide wegen eines Stromausfalls auf den mutmaßlichen Anschlag reagiert. "Das sind entweder die dümmsten Ökoterroristen der Welt oder sie sind Marionetten derer, die keine guten Umweltziele haben", schrieb Musk auf Englisch auf dem Portal X. "Die Produktion von Elektrofahrzeugen anstelle von Fahrzeugen mit fossilen Brennstoffen zu stoppen, ist extrem dumm." Dabei schrieb der Tesla-Chef die Wörter "extrem dumm" auf Deutsch.
Ein Stromausfall infolge eines brennenden Strommasts in Ostbrandenburg hatte die einzige europäische Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin am frühen Morgen lahmgelegt. Die Ermittler gehen von Brandstiftung aus und prüfen auch ein Bekennerschreiben. Die linksextremistisch eingestufte "Vulkangruppe" hatte sich zuvor in einer Mail zu einem Anschlag auf die Stromversorgung bekannt. Sie wirft Tesla "extreme Ausbeutungsbedingungen" vor.
Der "Tagesspiegel" zitierte aus dem Bekennerschreiben, das die Polizei derzeit überprüft: "Tesla frisst Erde, Ressourcen, Menschen, Arbeitskraft und spuckt dafür SUVs, Killermaschinen und Monstertrucks aus. Unser Geschenk zum 8. März heißt, Tesla abzuschalten." Die komplette Zerstörung der Gigafactory und mit ihr das Absägen von "Technofaschisten" wie Elon Musk, der im Schreiben "Elend Musk" genannt wird, sei ein Schritt auf dem Weg der Befreiung vom Patriarchat.
Produktion für die nächsten Tage stillgelegt
Nach Polizeiangaben setzten Unbekannte in einem Ortsteil von Gosen-Neu Zittau zwischen Steinfurt und Hartmannsdorf einen Hochspannungsmast in Brand, woraufhin die Stromversorgung in zahlreichen umliegenden Ortschaften sowie im nahen Tesla-Werk in Grünheide ausfiel. Nach Angaben einer Tesla-Sprecherin kam es zu einem Produktionsstillstand, die Mitarbeiter wurden nach Hause geschickt. Ein Tesla-Sprecher sagte, man gehe nicht davon aus, dass die Produktion noch in dieser Woche wieder aufgenommen werden kann. Der Konzern teilte mit, man gehe von einem hohen neunstelligen Schaden aus, der durch den Produktionsstopp entstehe.
Nach Angaben des Energieunternehmens Edis gab es Versorgungsausfälle in Freienbrink, Erkner, Neuzittau, Dahlwitz-Hoppegarten, Neuenhagen, Woltersdorf, Gosen und Schöneiche. Am späten Dienstagvormittag konnten durch Umschaltungen alle betroffenen Gemeinden wieder mit Strom versorgt werden - mit Ausnahme einer großen Industrieansiedlung sowie eines Logistikzentrums, wie es hieß.
Quelle: ntv.de, mau/dpa/AFP