Politik

Obamas Stabschef setzt sich durch Emanuel regiert nun Chicago

"Rahmbo": Emanuel ist als hitzköpfig und willensstark bekannt.

"Rahmbo": Emanuel ist als hitzköpfig und willensstark bekannt.

(Foto: AP)

Der frühere Stabschef von US-Präsident Obama ist neuer Bürgermeister von Chicago. Rahm Emanuel setzt sich im ersten Wahlgang durch und kommt auf über 50 Prozent der Stimmen. Er hatte leichtes Spiel in der "Obama-Stadt".

Der enge Obama-Vertraute Rahm Emanuel hat es gleich im ersten Anlauf geschafft, Bürgermeister von Chicago zu werden. Der ehemalige Stabschef im Weißen Haus hat nach Angaben von CNN bei der Wahl zum Stadtoberhaupt der Millionenmetropole am Dienstag mehr als die Hälfte der Stimmen errungen. Mit einem derart deutlichen Ergebnis ist eine Stichwahl gegen den Zweitplatzierten Gery Chico nicht mehr nötig. Der 52-Jährige Emanuel war als haushoher Favorit in das Rennen gegangen.

Eineinhalb Stunden nach Schließung der Wahllokale und der Auszählung von 87 Prozent der Wahlbezirke lag Obamas Ex-Stabschef bei 55 Prozent der Stimmen, Chico kam auf 24 Prozent, wie die Zeitung "Chicago Sun-Times" berichtete. "Danke, Chicago", teilte der designierte Bürgermeister per Kurznachrichtendienst Twitter mit. "Eure harte Arbeit und Eure Unterstützung hat uns hierher gebracht."

Die "Obama-Stadt"

Obama ist stolz auf seinen früheren Mitarbeiter.

Obama ist stolz auf seinen früheren Mitarbeiter.

(Foto: REUTERS)

Emanuel war nach dem Wahlsieg von Obama als Stabschef ins Weiße Haus gewechselt und hatte sich dort mit seiner temperamentvollen Amtsführung einen Namen gemacht. Im Herbst kündigte er sein Ausscheiden aus Obamas Diensten an, um für den Posten des Stadtoberhaupts seiner Geburtsstadt Chicago zu kandidieren. Seine politischen Gegner hatten ihm vorgeworfen, seinen Wohnsitz in Chicago während seiner Amtszeit im Weißen Haus aufgegeben zu haben, weshalb er nicht für das höchste Amt der Stadt antreten dürfe. Versuche, die Kandidatur gerichtlich zu stoppen, scheiterten jedoch.

Chicago gilt als "Obama-Stadt": Hier hat der US-Präsident erstmals in die Politik geschnuppert, nach wie vor ist er in der "windy city", der "windigen Stadt", beliebt. Das galt als wichtige Unterstützung für Emanuel: Umfragen sahen schon vor der Wahl seine fünf Gegenkandidaten abgeschlagen. Amtsinhaber Richard Daley, der die Stadt mehr als zwei Jahrzehnte regiert hatte, trat nicht mehr an.

Spitzname "Rahmbo"

Der überaus beliebte Daley hatte die Stadt mit harter Hand geführt. Die Kriminalität sank erheblich. Auch Emanuel, der sich wegen seiner mitunter hitzigen Art und Durchsetzungsfreude den Spitznamen "Rahmbo" eingefangen hatte, gilt als Mann der Tat, der keine Konfrontation scheut - was ihm wohl Sympathien einbrachte.

US-Präsident Obama gratulierte Emanuel umgehend zu seinem "wohlverdienten Sieg". "Als Chicagoer und Freund könnte ich nicht stolzer sein", sagte Obama in Washington. "Rahm wird ein grandioser Bürgermeister für alle Menschen in Chicago sein." Obama selbst hielt sich im Wahlkampf auffallend zurück. Allerdings meinte er schon vor Monaten, sein ehemaliger Stabschef würde sicher "einen exzellenten Bürgermeister" abgeben.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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