Manila sieht Rechte verletzt Chinesisches und philippinisches Schiff kollidieren
17.06.2024, 08:39 Uhr Artikel anhören
Ein philippinisches Marineschiff im Südchinesischen Meer. Das Land wehrt sich gegen die Gebietsansprüche aus Peking.
(Foto: AP)
Mit militärischen Machtdemonstrationen unterstreicht China seinen Anspruch auf große Teile des Südchinesischen Meers. Andere Anrainer erkennen das nicht an. Nun kommt es erneut zu einem Zwischenfall mit einem philippinischen Schiff.
Im Südchinesischen Meer sind laut Angaben aus Peking ein chinesisches und ein philippinisches Schiff zusammengestoßen. Wie die chinesische Küstenwache mitteilte, hatte das philippinische Versorgungsschiff die "zahlreichen Aufforderungen der chinesischen Seite" ignoriert und sich auf "unprofessionelle Weise" genähert. Dadurch sei es im Bereich der Spratly-Inseln zu einer Kollision gekommen. Die philippinische Armee wies die Darstellung Chinas zurück.
Laut der Küstenwache war das philippinische Schiff "illegal" in die Gewässer vor dem Second-Thomas-Riff eingedrungen. "Die chinesische Küstenwache hat in Übereinstimmung mit dem Gesetz Kontrollmaßnahmen gegen das philippinische Schiff ergriffen", hieß es in der Erklärung weiter.
Die philippinische Armee bestritt die Angaben und sprach von "irreführenden und falschen Behauptungen". Das Hauptproblem sei weiterhin "die illegale Anwesenheit und die Aktionen chinesischer Schiffe in der ausschließlichen Wirtschaftszone der Philippinen, die unsere Souveränität und unsere souveränen Rechte verletzen", erklärten die Streitkräfte. Das "aggressive Aktionen" der chinesischen Küstenwache führe zu einer "Eskalation der Spannungen in der Region".
China beansprucht praktisch das gesamte Südchinesische Meer für sich. Auch Brunei, Indonesien, Malaysia, die Philippinen und Vietnam erheben jedoch Anspruch auf Teile des Seegebiets. Der Ständige Schiedshof in Den Haag hatte 2016 einige der chinesischen Ansprüche für unrechtmäßig erklärt. Peking erkennt das Urteil aber nicht an. Peking setzt unter anderem Boote seiner Küstenwache ein, um in dem Gebiet zu patrouillieren. Dort kommt es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen Schiffen aus China und von den Philippinen.
Streit um Durchfahrt der US-Marine
Zuletzt hatte es auch Streit um die Durchfahrt eines Schiffs der US-Marine gegeben. "Die Handlungen der USA verletzen ernsthaft die chinesische Souveränität und Sicherheit", erklärte ein chinesischer Militärsprecher Anfang Mai. Die USA schafften damit "Sicherheitsrisiken im Südchinesischen Meer" und seien der "größte Zerstörer von Frieden und Stabilität in der Region".
Demnach war der mit Lenkraketen bewaffnete Zerstörer USS Halsey "illegal und ohne Erlaubnis chinesischer Behörden in chinesische Hoheitsgewässer nahe der Xisha-Inseln" eingedrungen. "Xisha-Inseln" ist der chinesische Ausdruck für die Paracel-Inseln. Die US-Marine bestätigte die Durchfahrt des Schiffes und erklärte, damit habe sie "die Navigationsrechte und -freiheiten im Südchinesischen Meer in der Nähe der Paracel-Inseln geltend gemacht".
Quelle: ntv.de, mli/AFP