Politik

Korruptions-Skandal in Peru Ex-Präsident erschießt sich

Der Ex-Präsident bestreitet die Korruptionsvorwürfe.

Der Ex-Präsident bestreitet die Korruptionsvorwürfe.

(Foto: picture alliance/dpa)

Ermittler eines großen Korruptions-Skandals in Peru wollen den früheren Staatschef Alan García verhaften. Doch der schießt sich dabei in den Kopf, womöglich um der Untersuchungshaft zu entgehen.

Der Ex-Präsident Perus, Alan García, hat sich bei seiner Verhaftung wegen Korruptionsvorwürfen in den Kopf geschossen und ist später im Krankenhaus gestorben.

Der Gesundheitszustand Garcías sei kritisch, hatte die Gesundheitsministerin Zulema Tomás zuvor auf einer Pressekonferenz im Krankenhaus Casimiro Ulloa gesagt, in das der 69-Jährige eingeliefert worden war. Er werde wegen einer Kopfverletzung operiert, teilte der Direktor des Krankenhauses mit. Nach seiner Einlieferung habe er drei Herzinfarkte erlitten, die Ärzte hätten García aber reanimieren können.

Die Justiz hatte eine zehntägige Untersuchungshaft des ehemaligen Präsidenten (1985-1990 und 2006-2011) angeordnet, im Rahmen der Ermittlungen im Korruptionsskandal um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen García wegen mutmaßlicher illegaler Finanzierung seiner Wahlkampagne von 2006 mit Spenden von Odebrecht.

García bestreitet, Geld von Odebrecht angenommen zu haben. "Man darf nicht Menschen aufgrund von Spekulationen verhaften, das wäre eine große Ungerechtigkeit", sagte García in einem Gespräch mit dem Sender RPP. Vor einer Woche wurde der Ex-Präsident Pedro Pablo Kuczynski (2016-2018) ebenfalls wegen mutmaßlicher Korruption im Fall Odebrecht in Untersuchungshaft genommen.

Schmiergeld beschaffte Aufträge

Odebrecht soll Hunderte Millionen Dollar Schmiergeld in ganz Lateinamerika gezahlt haben, um an lukrative Staatsaufträge zu kommen. Kuczynski trat vor einem drohenden Amtsenthebungsverfahren vor einem Jahr zurück. Auch Kuczynski ist wegen Herzbeschwerden in ein Krankenhaus in Lima eingeliefert worden. Er bestreitet, in den Korruptionsskandal verwickelt zu sein.

Quelle: ntv.de, joh/dpa

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