Politik

"Kolossale Kompetenz" Ex-Roskosmos-Chef wird Senator für besetzte Region

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Kürzlich noch beim UN-Gipfel als russischer Diplomat, ist Dmitri Rogosin nun Senator.

Kürzlich noch beim UN-Gipfel als russischer Diplomat, ist Dmitri Rogosin nun Senator.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Dmitri Rogosin war einst stellvertretender russischer Ministerpräsident, später dann Chef der Raumfahrtbehörde Roskosmos. Nach seiner Entlassung aus dieser Position wird er Militärberater für pro-russische Kräfte in der Ukraine. Nun fungiert er wieder in offizieller Position, in einer besetzten Oblast.

Der ehemalige Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, ist zum Senator der russisch kontrollierten Region Saporischschja in der Ukraine ernannt worden. Der Gouverneur der Region, Jewgeni Balitski, teilte mit, er habe Rogosin per Dekret autorisiert, Senator der russischen Föderation zu werden. Er verwies auf die "Erfahrung und kolossale Kompetenz" des ehemaligen Roskosmos-Chefs, der den russischen Militäreinsatz in der Ukraine unterstützt.

Russland hatte Anfang September Kommunal- und Regionalwahlen in den vier ukrainischen Regionen abgehalten, deren Annexion es im September 2022 verkündet hatte, und anschließend den Sieg der Kreml-Partei Geeintes Russland verkündet. Die Regierung in Kiew und westliche Staaten hatten die Wahlen als "illegal" kritisiert.

Rogosin dankte dem Gouverneur der Region Saporischschja und erklärte laut der russischen Nachrichtenagentur Tass, er werde "diese befreite Region, die zum alten Russland gehört, im Oberhaus unseres föderalen Parlaments vertreten". Priorität habe für ihn "die Fortsetzung der Befreiung der Region".

Rogosin war im Juli 2022 von Roskosmos entlassen worden. Danach leitete er eine Gruppe von Militärberatern, die pro-russische Separatisten in der Ukraine unterstützen. Im Dezember vergangenen Jahres wurde er bei einem ukrainischen Luftangriff in der prorussischen Bastion Donezk im Osten der Ukraine verletzt. Einen Granatsplitter, der ihn verletzt haben soll, schickte er später nach eigenen Angaben und öffentlichkeitswirksam Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Rogosin, der früher gar einmal stellvertretender russischer Ministerpräsident war, ist ein Kritiker des Westens und bekannt für seine Schmähreden gegen Feinde Russlands.

Quelle: ntv.de, mpe/AFP

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