Politik

Bei Angriff am Rücken verletzt Ex-Roskosmos-Chef schickt Macron Granatsplitter

Blutspuren sind auf dem Boden des Restaurants, in dem Ex-Roskosmos-Chef Rogosin bei der Attacke verletzt worden sein soll.

Blutspuren sind auf dem Boden des Restaurants, in dem Ex-Roskosmos-Chef Rogosin bei der Attacke verletzt worden sein soll.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Das Hotel in Donezk, in dem Rogosin Geburtstag feiert, gerät unter Beschuss. Der russische Hardliner ist sich sicher, dass er durch das Fragment einer Granate von einer französischen Haubitze verletzt wird. Nun sendet er den Splitter dem französischen Präsidenten Macron - samt eines Briefes.

Der ehemalige Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, hat nach eigenen Angaben einen Granatsplitter von einer französischen Haubitze an Frankreichs Präsident Emmanuel Macron geschickt. Rogosin war demnach von diesem Granatsplitter im Dezember in der ostukrainischen Stadt Donezk verletzt worden. Der frühere Roskosmos-Chef erklärte nun, er habe den Splitter in einem Brief an den französischen Botschafter in Moskau, Pierre Levy, mit der Bitte gesandt, ihn an Macron weiterzuleiten.

Den Begleitbrief zu dem Granatsplitter veröffentlichte Rogosin im Onlinedienst Telegram. "In diesem Umschlag, der meinem Brief beiliegt, sehen Sie ein Fragment einer Granate aus einer französischen 155-Millimeter-Artillerieeinheit Caesar", schrieb er. "Es durchschlug meine rechte Schulter und blieb im fünften Halswirbel stecken, nur einen Millimeter davon entfernt, mich zu töten oder zum Invaliden zu machen."

Die französische Botschaft in Moskau wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Brief äußern. Rogosin ist ein ehemaliger russischer Vize-Ministerpräsident und unterstützt den Militäreinsatz in der Ukraine. Seinen Angaben zufolge war er im Dezember während eines "Arbeitstreffens" in einem Hotelrestaurant in Donezk von dem Granatsplitter getroffen worden.

Rogosin gründete Gruppe von Militärberatern

Der russische Staatssender Rossija 24 hatte damals jedoch berichtet, dass Rogosin in dem Hotelrestaurant seinen 59. Geburtstag mit Gästen und Musikern gefeiert habe. Der Sender zeigte Bilder, die von dem Gebäude stammen sollten und ein teilweise zerstörtes Dach und herumliegende Trümmer zeigten. Eigenen Angaben zufolge stieg Rogosin früher regelmäßig in dem Hotel ab, wenn er sich in der Region Donezk aufhielt. Donezk ist eine der vier Regionen in der Ukraine, die Moskau im September für annektiert erklärte hatte.

Nach seiner Ablösung als Chef von Roskosmos im Juli 2022 gab es Spekulationen darüber, dass Putin ihn zum Generalgouverneur der eroberten ukrainischen Gebiete ernennt. Bisher gibt es eine solche Struktur allerdings noch nicht, wohl auch wegen der militärischen Niederlagen, die Russland in den vergangenen Monaten bei seinem Angriffskrieg in der Ukraine hinnehmen musste. Rogosin hat derweil eine Gruppe von freiwilligen Militärberatern unter dem Namen "Zarenwölfe" gegründet. Mehrfach posierte er bei der Übergabe von Ausrüstung für Soldaten an der Front.

Quelle: ntv.de, lve/AFP

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