Politik

In Taganrog und Samara Explosionen in zwei russischen Städten, etliche Verletzte

Verwüstung in Taganrog

Verwüstung in Taganrog

(Foto: via REUTERS)

Der russische Krieg gegen die Ukraine macht auch vor Russland nicht halt. In zwei Städten werden dort Explosionen gemeldet. In Taganrog am Asowschen Meer werden mindestens 15 Menschen werden verletzt. In Samara kommt es in einer Ölraffinerie zu einer Detonation - und kurz danach zu einer Festnahme.

Aus den russischen Städten Samara und Taganrog werden Explosionen gemeldet. Im südrussischen Taganrog im Gebiet Rostow ereignete sich der Vorfall laut der russischen Agentur RIA Nowosti auf einem Platz im Zentrum. Autos und ein Wohnhaus wurden beschädigt, Fensterscheiben in benachbarten Gebäuden gingen zu Bruch. Augenzeugen sprachen von einem Krater. Nach Behördenangaben wurden durch einen Raketeneinschlag mehr als ein Dutzend Menschen verletzt. "Bisher haben 15 Menschen um medizinische Hilfe gebeten", schrieb Gouverneur Wassili Golubew auf seinem Telegram-Kanal. Tote habe es aber vorläufigen Angaben nicht gegeben, teilte er mit.

Die Rakete schlug demnach in der Nähe eines Cafés im Zentrum der Stadt ein. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen. In sozialen Netzwerken kursierten Bilder, die schwere Verwüstungen in der Straße zeigen. Auf Videos ist eine riesige Rauchwolke über der Stadt zu sehen. Taganrog liegt am Asowschen Meer in unmittelbarer Nähe zum von russischen Truppen besetzten ukrainischen Gebiet Donezk.

Moskau gab umgehend Kiew die Schuld am Raketenangriff in Taganrog am Asowschen Meer. "Das Kiewer Regime hat eine Terrorattacke (...) gegen die Wohninfrastruktur der Stadt Taganrog im Gebiet Rostow geführt", teilte das russische Verteidigungsministerium auf Telegram mit. Die russische Luftverteidigung habe die Rakete abgefangen, Trümmerteile seien jedoch herabgefallen.

Festnahme nach Explosion in Samara

Auch aus Samara wurde eine Explosion gemeldet. Wie ein regionaler Parlamentsabgeordneter erklärte, ereignete sich diese in einer Ölraffinerie. Anschließend wurde ein Mann im benachbarten Gebiet Orenburg festgenommen worden beim Versuch, die Grenze zum Nachbarland Kasachstan zu überqueren, wie der Duma-Abgeordnete Alexander Chinstejn von der Kremlpartei Geeintes Russland auf Telegram mitteilte. Der Verdächtige habe früher in der Ukraine gelebt. Medienberichten zufolge arbeitete der Festgenommene bislang als Elektriker in der Raffinerie. Laut Chinstejn soll es bei der Explosion keine größeren Zerstörungen gegeben haben. Die Explosion sei durch einen Sprengsatz ausgelöst worden.

Russland hat vor über 17 Monaten seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine gestartet und beschießt regelmäßig Städte und Gemeinden des Nachbarlandes. Russische Grenzregionen beklagen immer häufiger Beschuss von ukrainischer Seite, wobei Opferzahlen und Schäden dort in keinem Verhältnis zu den Kriegsfolgen in der Ukraine stehen. Hier haben russische Truppen ganze Ortschaften dem Erdboden gleich gemacht, weite Regionen vermint, Tausende Zivilisten getötet.

Quelle: ntv.de, ghö/rts/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen