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"Sprechen junge Russen an" FSB wirft Westen Sabotage-Rekrutierung vor

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Das Foto zeigt FSB-Mitarbeiter, die am 4. April einen Mann festnehmen, der für die Ukraine spioniert haben soll.

Das Foto zeigt FSB-Mitarbeiter, die am 4. April einen Mann festnehmen, der für die Ukraine spioniert haben soll.

(Foto: picture alliance/dpa/Russian Federal Security Service)

Innerrussischer Widerstand gegen den Kriegskurs des Kreml äußert sich seit dem Überfall auf die Ukraine in zahlreichen Sabotageakten. Der Inlandsgeheimdienst FSB macht dafür den Westen und Kiew verantwortlich. Vor allem die junge Generation bereitet Moskau Sorgen.

Der Leiter des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB, Alexander Bortnikow, hat der Ukraine und dem Westen vorgeworfen, russische Bürger für Sabotageakte zu rekrutieren. Die "ukrainischen Geheimdienste und deren westliche Betreuer" hätten eine "ideologische Kampagne" gestartet und würden "vor allem die junge Generation" ansprechen, sagte Bortnikow einer Mitteilung zufolge bei einem Treffen des russischen Antiterror-Komitees.

Die Kampagne verfolge das Ziel, Russen in "staatsgefährdende, terroristische und extremistische" Aktivitäten innerhalb Russlands einzubinden, sagte der FSB-Chef demnach. Seit Februar seien in Russland 118 "terroristische Verbrechen" vereitelt worden, deren Drahtzieher Jugendliche und auch Minderjährige gewesen seien.

Erst in der vergangenen Woche hatte Russlands Präsident Wladimir Putin westlichen Geheimdiensten vorgeworfen, in "terroristische Attacken" in Russland verwickelt zu sein. Anfang März war Maxim Fomin, ein bekannter Militärblogger und Unterstützer der russischen Offensive in der Ukraine, bei einem Sprengstoffanschlag in einem Café in St. Petersburg getötet worden.

Wagner-Chef kritisiert russische Behörden

Zudem wurden weitere Russen zu schweren Gefängnisstrafen verurteilt, weil sie militärische Einrichtungen angezündet haben sollen, die für die Rekrutierung von Soldaten genutzt werden. Andere waren beschuldigt worden, "Falschinformationen" veröffentlicht und die Armee "diskreditiert" zu haben. Sie müssen ebenfalls für mehrere Jahre ins Gefängnis. Seit Beginn des Konflikts in der Ukraine im Februar 2022 hatte es mehrere Sabotageakte auf russischen Militärstützpunkten gegeben.

Zuletzt hatten russische Behörden am Donnerstag mitgeteilt, der FSB habe das Eindringen ukrainischer "Saboteure" ins eigene Staatsgebiet nahe der Grenze verhindert. Die 20 Menschen umfassende Gruppe habe versucht, in der Nähe des Dorfes Slutschowsk in der Region Brjansk nach Russland zu gelangen. Der Geheimdienst FSB habe dies vereitelt. Eine Gruppe russischer Nationalisten, die an der Seite der Ukraine kämpfen soll, veröffentlichte ein Bekennervideo zu dem Angriff.

Zuvor hatte der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, Kritik an den russischen Behörden geübt und sie aufgefordert, "die Sicherheit der Menschen in den Grenzgebieten zu gewährleisten". Die Ukraine hat sich offiziell nie zu "Sabotageakten" auf russischem Gebiet bekannt.

Quelle: ntv.de, mau/AFP

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