Bericht über weitere Explosionen Gebäude der Schwarzmeerflotte auf Krim beschädigt
20.08.2022, 11:16 Uhr
Erneut gibt es Berichte über Explosionen auf der von Russland annektierten Krim. Nach Angaben lokaler Behörden ist das Stabsgebäude der Schwarzmeerflotte in Sewastopol betroffen. Aufnahmen zeigen, wie auch über der Stadt Bachtschyssaraj Rauch aufsteigt.
Auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim ist es erneut zu einer Explosion gekommen. So schlugen in der Stadt Sewastopol nach Angaben der Behörden Trümmerteile einer abgeschossenen Drohne im Stabsgebäude der Schwarzmeerflotte ein. Die Luftabwehr der Flotte habe die Drohne getroffen, sagte der Verwaltungschef der Stadt, Michail Raswoschajew. "Sie fiel auf das Dach und brannte." Es gebe keine Opfer. Die Angaben lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht bestätigen.
Der Beamte veröffentlichte ein Bild des zerstörten Dachs und machte die Ukraine für den Angriff verantwortlich. Russland hatte die Krim 2014 annektiert.
Auf zunächst nicht überprüfbaren Bildern und Videos, die in den sozialen Netzwerken verbreitet wurden, war nach einer Explosion eine Rauchwolke zu sehen, die in den Himmel stieg. "Bewahren Sie die Ruhe und bleiben Sie nach Möglichkeit die nächste Stunde zu Hause", schrieb der Verwaltungschef bei Telegram. Es gebe keine schweren Zerstörungen.
Derweil berichtete das belarussische Oppositionsmedium Nexta von weiteren Explosionen in der Stadt Bachtschyssaraj auf der Krim. Die Ortschaft liegt nur 30 Kilometer von Sewastopol entfernt und hat etwa 26.000 Einwohner. Es sei Rauch über dem Flugplatz zu sehen, heißt es. Auch in der Ortschaft Molotschnoje sei die Luftabwehr aktiv.
Schon Ende Juli war nach Raswoschajews Angaben eine Drohne im Hof des Stabs der Flotte eingeschlagen. Dabei gab es Verletzte. Die Ukraine hatte zurückgewiesen, etwas damit zu tun zu haben. Zuletzt kam es zu schweren Explosionen auf einem Militärstützpunkt und in einem Munitionsdepot auf der Krim. Die Ukraine hatte diese mit Genugtuung aufgenommen und mitgeteilt, dass sie mit weiteren Explosionen rechne. Die Krim sei kein sicherer Ort, teilte die ukrainische Führung mit.
In den vergangenen Tagen gab es den russischen Behörden zufolge mehrere Fälle, in den Drohnen abgeschossen wurden. Die Flugabwehr sei aktiv, über Sewastopol habe sie ihre Ziele getroffen, sagte Raswoschajew am Freitagabend. "Wie viele andere Einwohner habe ich Explosionen über dem Zentrum gehört." Nicht verifizierte Videos im Internet, die angeblich aus Sewastopol und Jewpatorija stammten, zeigten Leuchtspuren von Flugabwehrfeuer.
Am Donnerstagabend waren angeblich Drohnen über der Stadt Kertsch und dem Militärflugplatz Belbek bei Sewastopol abgeschossen worden. In der Nähe von Jewpatorija im Westen der Halbinsel Krim hatte es am Dienstag vor einer Woche verheerende Explosionen auf dem Fliegerhorst Saki gegeben, die russische Kampfflugzeuge zerstörten. Am Dienstag explodierte ein Munitionsdepot im Norden im Gebiet Dschankoj.
Quelle: ntv.de, mbe/jug/dpa