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"Schreckliche Entscheidung" Geisel-Familien erbost über Hilfslieferungen nach Gaza

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"Holt sie zurück": Eltern und Angehörige der Geiseln in Gaza hängen Fotos und Botschaften an die Wand des Verteidigungsministeriums in Tel Aviv.

"Holt sie zurück": Eltern und Angehörige der Geiseln in Gaza hängen Fotos und Botschaften an die Wand des Verteidigungsministeriums in Tel Aviv.

(Foto: IMAGO/Achille Abboud)

Solange die von der Hamas verschleppten Geiseln nicht frei sind, soll keine Hilfe Gaza erreichen: Das fordern Familien der Geiseln. Nach der jüngsten Ankündigung aus Ägypten, den Grenzübergang Rafah für humanitäre Hilfe zu öffnen, wollen sie ihre Proteste verschärfen.

Nach der Ankündigung humanitärer Hilfslieferungen in den Gazastreifen wollen Familien von Geiseln, die aus Israel in das Palästinensergebiet verschleppt worden sind, ihre Proteste verschärfen. Sie fordern, vor jeglicher Hilfe in Gaza müssten zuerst die Gefangenen freigelassen werden. Die israelische Zeitung "Haaretz" schreibt, die Vertretung der Geiselfamilien habe eine geplante Öffnung des ägyptischen Grenzübergangs für humanitäre Güter als "schreckliche Entscheidung" kritisiert.

"Kinder, Babys, Frauen, Soldaten, Männer und alte Menschen - von denen einige an schweren Krankheiten oder Schussverletzungen leiden - werden unter unmenschlichen Bedingungen wie Tiere unter der Erde festgehalten", und dennoch "belohne" die israelische Regierung Mörder und Geiselnehmer, hieß es den Angaben zufolge in der Mitteilung.

Verzweifelte Angehörige der Geiseln demonstrieren bereits seit einigen Tagen vor dem Militärhauptquartier in Tel Aviv. Sie fordern eine rasche Freilassung ihrer von der im Gazastreifen herrschenden Hamas entführten Familienmitglieder. Ägypten hatte nach Angaben von US-Präsident Joe Biden zugesichert, zunächst bis zu 20 Lastwagen über den Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen zu lassen. Israel versprach, humanitäre Hilfslieferungen aus Ägypten nicht zu behindern. Es hatte die Menschen in Gaza aufgerufen, sich in den Süden zu begeben.

Hunderte Hamas-Terroristen hatten am 7. Oktober Israel überfallen und weit mehr als 1400 Menschen getötet. Außerdem wurden mindestens 199 Menschen in den Gazastreifen verschleppt, darunter auch Deutsche. Angehörige deutscher Geiseln wollten sich am Donnerstagvormittag in Berlin mit Bundestagspräsidentin Bärbel Bas treffen.

Quelle: ntv.de, ysc/dpa

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