Urteil nach Silvesterrandale Gericht spricht Leipziger Angreifer schuldig
08.01.2020, 11:01 Uhr
Der 27-jährige Mann hatte einem rennenden Polizisten ein Bein gestellt.
(Foto: picture alliance/dpa)
Im Leipziger Stadtteil Connewitz kommt es in der Silvesternacht zu mehreren Gewalttaten gegen Polizeibeamte. Jetzt wurde der erste Randalierer zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Er hatte einem Polizisten ein Bein gestellt.
Wegen seiner Beteiligung an den Ausschreitungen in der Silvesternacht in Leipzig ist ein 27-Jähriger zu einer sechsmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Das Amtsgericht Leipzig sprach den Straßenkünstler wegen Angriffs auf und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte sowie Körperverletzung schuldig. Er hatte zugegeben, in einer Seitenstraße des Connewitzer Kreuzes einem rennenden Polizisten ein Bein gestellt zu haben. Der Beamte stürzte und verletzte sich leicht.
Der nicht vorbestrafte Angeklagte entschuldigte sich in der Verhandlung immer wieder. Er könne sich nicht erklären, warum er das Bein gestellt habe. "Das war eine riesengroße Dummheit", sagte er. Mit dem schwerwiegendsten Tatvorwurf zur Silvesternacht - einem versuchten Mord an einem Polizisten - hatte der 27-Jährige nichts zu tun. Diese Angreifer sind noch nicht ermittelt. Es war der erste Prozess im Zusammenhang mit den Ausschreitungen. Nach dem Urteil kam der Verurteilte wieder auf freien Fuß. Bis zur Verhandlung hatte er in Untersuchungshaft gesessen.
Der 27-Jährige wurde in einem beschleunigten Verfahren verurteilt. Das kann angewandt werden, wenn ein Sachverhalt einfach und klar ist. Der Mann soll zudem noch 60 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Drei weitere Beschuldigte sitzen noch in Untersuchungshaft. Ihnen wird ebenfalls Widerstand sowie Körperverletzung vorgeworfen, nicht jedoch der versuchte Mord.
Quelle: ntv.de, ibu/dpa