Konzertkarten für Trump-Anhänger Gloria von Thurn und Taxis beschenkte Supreme-Court-Richter
07.09.2024, 17:06 Uhr Artikel anhören
Gloria von Thurn und Taxis sorgt mit erzkonservativen Ansichten immer wieder für Schlagzeilen.
(Foto: dpa)
Gloria von Thurn und Taxis sorgt immer wieder mit erzkonservativen Aussagen für Schlagzeilen. Nun kommt heraus: Im vergangenen Jahr beschenkte die Fürstin den US-Supreme-Court-Richter Samuel Alito. Der umstrittene Jurist ist Anhänger von Donald Trump.
Gloria Fürstin von Thurn und Taxis hat dem US-Supreme-Court-Richter Samuel Alito im vergangenen Jahr Konzertkarten im Wert von mehreren Hundert US-Dollar geschenkt. Alito legte seine Finanzen für das Jahr 2023 offen und listete dort als "Geschenk" Konzertkarten der deutschen Fürstin im Wert von 900 US-Dollar (rund 812 Euro) auf. Gloria von Thurn und Taxis sagte der Mediengruppe Bayern, es habe sich um Karten für die Regensburger Schlossfestspiele gehandelt, deren Schirmherrin sie ist. "Die Karten sind billiger, er wird es wohl geschätzt haben", betonte sie allerdings. Die Alitos sind ihren Angaben zufolge "private Freunde".
Gloria Fürstin von Thurn und Taxis ist eine schillernde Figur, die sehr polarisiert. Mit erzkonservativen und teils homophoben Aussagen sorgt sie immer wieder für Schlagzeilen. In den 1980er Jahren machte sie noch mit punkigen Frisuren von sich reden, dann mit tief konservativem Katholizismus. Sie gilt seit vielen Jahren als enge Freundin von Hans-Georg Maaßen, dem rechtskonservativen Chef der Werteunion. Zuletzt machte sie Schlagzeilen, weil sie auch den umstrittenen AfD-Spitzenkandidaten für die EU-Wahl zu den Schlossfestspielen eingeladen hatte. In jüngerer Vergangenheit wurde ihr Nähe zu Rechtsextremen vorgeworfen. Die 64-Jährige weist dies in Interviews von sich.
Trump-Nähe und Luxusreisen
Der konservative Richter Alito wiederum hatte in den vergangenen Monaten Schlagzeilen gemacht, weil vor seinem Anwesen mehrere umstrittene Flaggen gehisst wurden. Unter anderem ging es dabei um eine auf dem Kopf stehende US-Flagge - ein Symbol unter Anhängern des früheren Präsidenten Donald Trump, die an Betrug bei der jüngsten Wahl 2020 glaubten. Alito machte seine Frau für das Hissen der umstrittenen Flaggen verantwortlich und wies Forderungen von Kritikern zurück, sich aus Angelegenheiten des Gerichts mit Blick auf Trumps Versuche der Wahlbeeinflussung herauszuhalten.
Im vergangenen Jahr hatten Berichte über teure Geschenke eines texanischen Immobilienmoguls an den Supreme-Court-Richter Clarence Thomas - unter anderem eine Luxus-Reise und Trips in einem Privatjet - eine Ethik-Debatte ausgelöst. Die Richterinnen und Richter am Supreme Court hatten daraufhin einem Verhaltenskodex zugestimmt, dessen Durchsetzbarkeit aber fraglich ist. Richter am Supreme Court werden auf Lebenszeit ernannt und fällen gesellschaftspolitisch wegweisende Urteile. Sie müssen jährlich ihre Finanzen offenlegen.
Quelle: ntv.de, gri/dpa