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Ermittlungen zum Kapitol-Sturm Grand Jury befragt Pence fünf Stunden lang

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Pence hatte sich Anfang April zur Aussage bereit erklärt, nachdem ein Richter ihn dazu verpflichtet hatte.

Pence hatte sich Anfang April zur Aussage bereit erklärt, nachdem ein Richter ihn dazu verpflichtet hatte.

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

Lange sträubt sich der frühere US-Vize-Präsident Pence dagegen, in den Ermittlungen gegen seinen ehemaligen Chef Trump auszusagen. Jetzt tut er es doch. Stundenlang stellt die Geschworenenjury Fragen zu den Vorgängen rund um die Erstürmung des US-Kapitols.

Der ehemalige US-Vizepräsident Mike Pence hat vor einer Geschworenenjury zum gewaltsamen Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 ausgesagt. Über fünf Stunden habe Pence am als Zeuge in einem Bundesgericht in der Hauptstadt Washington Rede und Antwort gestanden, berichten US-Medien. Über Inhalte aus der Befragung wurde nichts bekannt. Der Grand Jury, einem Laiengremium, kommt bei den Ermittlungen eine wichtige Rolle zu.

Die Ermittlungen sollen die Rolle klären, die Pences ehemaliger Chef, Ex-Präsident Donald Trump, bei den Ereignissen jenes Tages spielte. Die Ermittlungen werden von Jack Smith geleitet, einem vom Justizministerium eingesetzten Sonderermittler. Er befasst sich auch mit den Geheimdokumenten, die Trump nach dem Ende seiner Amtszeit mit nach Hause genommen hat.

Der Aussage von Pence war ein langer Rechtsstreit vorausgegangen. Der Republikaner, dem Ambitionen auf eine Präsidentschaftskandidatur nachgesagt werden, hatte die Forderungen der Ermittler, in dem Fall auszusagen, stets abgelehnt. Er leitete am 6. Januar als Vizepräsident und damit automatisch auch Vorsitzender des Senats die Sitzung im Kapitol, bei der Bidens Wahlsieg offiziell bestätigt werden sollte und die von dem Angriff unterbrochen wurde. Pence berief sich auf eine Schutzklausel für Debatten im Kongress, um einer Vernehmung zu entgehen. Zuletzt hatte ein Richter jedoch angeordnet, dass Pence aussagen müsse.

Trumps Anwälte sind gut beschäftigt

Die Untersuchungen zum Angriff vom 6. Januar gehören zu den vielen juristischen Problemen Trumps. Erst am Mittwoch hatte ihm die US-Autorin Jean Carroll in einem von ihr angestrengten Zivilprozess Sexualverbrechen Mitte der 1990er Jahre vorgeworfen. In einem anderen Fall, bei dem es um mögliche Straftaten in Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen geht, wurde gegen Trump Anklage erhoben. Außerdem wird gegen Trump wegen seines Umgangs mit geheimen Regierungsunterlagen ermittelt. Im Bundesstaat Georgia ermittelt die Staatsanwältin wegen möglicher versuchter Wahlbeeinflussung gegen Trump.

Trump selbst stellt das Vorgehen der Strafverfolgungsbehörden gegen ihn als politisch motiviert dar. Seine zahlreichen juristischen Baustellen halten ihn nicht davon ab, sich erneut als republikanischer Präsidentschaftskandidat für die Wahl 2024 zu bewerben.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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