Politik

Maues Wahlergebnis Grüne bleiben ihren Fraktionschefs treu

Hofreiter und Göring-Eckardt führen weiter die Fraktion.

Hofreiter und Göring-Eckardt führen weiter die Fraktion.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Amtsinhaber entscheiden den Machtkampf in der Grünen-Fraktion für sich. Das Herausforderer-Duo mit Özdemir scheitert. Allerdings holen Katrin Göring-Eckardt und Anton Hofreiter keine überragenden Ergebnisse.

Die Grünen im Bundestag haben Anton Hofreiter und Katrin Göring-Eckardt an ihrer Spitze im Amt bestätigt. Die 53-Jährige setzt sich gegen Herausforderin Kirsten Kappert-Gonther durch. Anton Hofreiter ließ den früheren Parteichef Cem Özdemir hinter sich. Beide brauchten nur einen Wahlgang. Allerdings holte die Thüringerin mit 61,2 Prozent ein erneut eher mageres Ergebnis. Am Ende stimmten 41 Abgeordnete für sie und 19 für ihre Bremer Herausforderin. Hofreiter erhielt sogar nur 58,2 Prozent der Stimmen.

Nach Göring-Eckardts Bestätigung galt als wahrscheinlich, dass sich bei der Wahl des zweiten Fraktionschefs auch ihr Amtskollege Hofreiter gegen Özdemir durchsetzen würde. Özdemir und Kappert-Gonther waren ausdrücklich als Team angetreten, gewählt wird allerdings einzeln.

Die Wahl galt als wichtig, weil die Grünen Teil der nächsten Bundesregierung werden könnten. Die Fraktionschefs hätten dann gute Chancen, ein Ministeramt zu bekommen. Als Spitzenkandidaten in der kommenden Wahl gelten derzeit aber die Parteichefs Robert Habeck und Annalena Baerbock als gesetzt.

Göring-Eckardt führt die Fraktion seit 2013. Sie gehört zum Realo-Flügel, hat aber in Thüringen Rot-Rot-Grün mitverhandelt und eher ein Mitte-Image. Ihre enge Verbindung zur evangelischen Kirche wirkt in ein Milieu, in dem die Grünen punkten. Kritiker werfen ihr jedoch vor, zu farblos zu sein und einen ausgeprägten Machtinstinkt zu haben.

Hofreiter ist "Öko" durch und durch. Er steht für die Kernthemen der Grünen. Der Parteilinke erntet auf Parteitagen oft donnernden Applaus, wenn er auf der Bühne lospoltert. An der Fraktionsspitze folgte er nach dem vermurksten Wahlkampf 2013 auf Jürgen Trittin, hat aber anders als sein prominenter Vorgänger den Ruf, stabile Brücken ins Realo-Lager zu bauen. Als seine Schwäche nennen Kritiker die sogenannte Außenwirkung des 49-Jährigen. Redestil, Auftreten, Erscheinung - so wichtig seine Wirkung nach innen sei, nach außen fehle ihm nun mal die Strahlkraft.

Allerdings sind beide in der Fraktion nicht unumstritten. Während die Parteichefs Robert Habeck und Annalena Baerbock Aufbruchstimmung erzeugen konnten, ist ähnliches in der Fraktion ausgeblieben.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/AFP

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