Erster Alarm seit vier Monaten Hamas verübt "großen Raketenangriff" auf Tel Aviv
26.05.2024, 14:08 Uhr Artikel anhören
Mit Systemen wie dem Iron Dome verfügt Israel über leistungsfähige Waffen zur Abwehr von Luftangriffen.
(Foto: picture alliance / Anadolu)
Trotz einer Anordnung des höchsten UN-Gerichts führt Israel weitere Angriffe auf die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens aus. Die mutmaßliche Antwort folgt wenige Stunden später: Der militärische Arm der Hamas feuert mehrere Raketen auf den Großraum Tel Aviv.
Erstmals seit vier Monaten hat die islamistische Terrororganisation Hamas erneut Raketen auf den Großraum Tel Aviv gefeuert. Im Stadtzentrum von Tel Aviv waren mehrere Explosionen zu hören. In mehreren Städten im Großraum der Küstenmetropole gab es Raketenalarm.
Berichte über Verletzte oder Sachschäden liegen bisher nicht vor. Einige der Geschosse, die auf das Landesinnere zielten, seien abgefangen worden, teilte die israelische Luftabwehr mit. Demnach wurden acht Raketen aus der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens auf die israelische Küstenmetropole abgefeuert. Zuletzt war Tel Aviv am 29. Januar mit Raketen aus dem Gazastreifen angegriffen worden.
Der militärische Arm der Hamas, die Al-Kassam-Brigaden, reklamierte die Angriffe für sich. Laut eigener Angaben handelte es sich um einen "großen Raketenangriff" auf Tel Aviv. Dies geht aus einer Erklärung der Gruppe auf einem Telegram-Kanal hervor.
Israel greift Rafah an
Zuvor hatte das israelische Militär seinerseits trotz einer Anordnung des höchsten UN-Gerichts weitere Angriffe auf Rafah ausgeführt. Die israelische Armee habe Rafah und Chan Junis sowie die Stadt Gaza am frühen Morgen bombardiert, berichten Augenzeugen. Der Internationale Gerichtshof (IGH) hatte am Freitag den sofortigen Stopp der israelischen Offensive in Rafah angeordnet. Das UN-Gericht erklärte, die Offensive könne zu Lebensbedingungen beitragen, die "zur vollständigen oder teilweisen Zerstörung" der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen führen könnten.
Israel weist die Einschätzung des Gerichts zurück und stellte keinen Kurswechsel in Rafah in Aussicht. Die israelische Armee habe keine Militäreinsätze in der Region Rafah ausgeführt, "die der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen Lebensbedingungen auferlegen könnten, die zu ihrer vollständigen oder teilweisen Zerstörung führen könnten", erklärten das israelische Außenministerium.
Quelle: ntv.de, chr/dpa/rts