Politik

"Ohrfeige für alle Soldaten"Harsche Kritik an de Maizière

26.02.2013, 03:52 Uhr
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Ist er kein Minister, der sich vor seine Soldaten? Thomas de Maizière in Pristina, Kosovo. (Foto: picture alliance / dpa)

Die Bundeswehrsoldaten sollten nicht dauernd nach Anerkennung gieren, findet Verteidungsminister de Maizière. Freunde hat er sich mit dieser Äußerung nicht gemacht - zumindest nicht im Bundeswehrverband. Der wirft dem Minister eine Demütigung der Truppe vor. Und nicht nur das.

Der Bundeswehrverband wirft Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) eine Demütigung der Truppe vor. Die Bundeswehr benötige einen "Minister, der sich vor seine Soldaten stellt, anstatt sie öffentlich zu demütigen", sagte Verbandschef Ulrich Kirsch der "Bild"-Zeitung. De Maizière habe offenbar ein "merkwürdiges Rollenverständnis".

De Maizière hatte in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" gesagt, viele Bundeswehrsoldaten hätten "den verständlichen, aber oft übertriebenen Wunsch nach Wertschätzung". Er forderte die Soldaten auf: "Hört einfach auf, dauernd nach Anerkennung zu gieren." Bereits da hatte Kirsch die Äußerungen des Ministers als "enttäuschend und absolut unangemessen" bezeichnet.

Der Vorsitzende des Veteranenverbands, Andreas Timmermann-Levanas, kritisierte de Maizières Worte als "Ohrfeige für alle Soldaten". Diese riskierten im Einsatz ihr Leben. "Das verdient Respekt", sagte er der "Bild"-Zeitung.

Quelle: ntv.de, AFP

Ulrich Kirsch