Erhöhtes Risiko durch Hamas Hatten US-Geheimdienste doch Hinweise auf Angriff?
14.10.2023, 18:58 Uhr Artikel anhören
Israel wurde von dem Angriff am Samstag völlig überrumpelt, obwohl die Armee und der Geheimdienst international als führend gelten.
(Foto: picture alliance/dpa)
In den vergangenen Tagen haben die USA immer wieder betont: Es hat vorab keine geheimdienstlichen Informationen über die Angriffe der Hamas gegeben. Einem Medienbericht zufolge sollen die US-Geheimdienste durchaus Hinweise auf eine Verschärfung des Konflikts gehabt haben.
Die US-Geheimdienste sollen einem Medienbericht zufolge bereits vor den Angriffen der islamistischen Hamas-Terroristen vor dem erhöhten Risiko einer Verschärfung des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern gewarnt haben. Die Unterrichtung soll sich zum Teil auf von Israel bereitgestellte Informationen gestützt haben, wie der US-Sender CNN unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen berichtete.
Die Berichte der Geheimdienste haben demnach aber keine taktischen Details enthalten und auch nicht den beispiellosen Umfang der Angriffe vorhergesehen. In den Berichten wurde unter anderem vor Raketenangriffen und Gewalt der islamistischen Hamas gewarnt haben.
Am Tag vor dem Anschlag sollen die US-Geheimdienste Hinweise aus Israel in der US-Regierung weitergeben haben, die auf ungewöhnliche Aktivitäten der Hamas hingewiesen haben, wie CNN weiter berichtete. Es sei unklar, ob diese US-Einschätzungen mit Israel geteilt worden seien. Ein Großteil der Informationen stützte sich allerdings auf Informationen aus Israel. "Das Problem ist, dass nichts davon neu ist", zitierte CNN eine Quelle. "Das ist etwas, das in der Vergangenheit die Norm zwischen der Hamas und Israel war."
Die US-Regierung hatte in den vergangenen Tagen immer wieder betont, vorab keine geheimdienstlichen Informationen über die Angriffe gehabt zu haben. "Wir haben nichts gesehen, das auf einen Angriff dieser Art hindeutete, genauso wenig wie die Israelis", hatte etwa der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, gesagt.
Schlimmstes Blutbad der israelischen Geschichte
Israel wurde von dem Angriff völlig überrumpelt, obwohl die Armee und der Geheimdienst international als führend gelten. "Wir haben uns mit Blödsinn beschäftigt", sagte Kisch, der der Likud-Partei von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu angehört. "Wir haben vergessen, wo wir leben." Doch jetzt sei nicht die Zeit, um sich damit zu beschäftigen. "Jetzt müssen wir uns auf den Sieg konzentrieren."
Terroristen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas hatten am vergangenen Samstag ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Die Zahl der Toten liegt nach Armeeangaben bei mehr als 1200.
Quelle: ntv.de, jki/dpa