Blutige Kämpfe im Donbass Hochrangiger ukrainischer Kommandeur muss gehen
27.02.2023, 10:02 Uhr Artikel anhören
Moskaljow hatte den Posten kurz nach Kriegsbeginn bekommen.
(Foto: dpa)
Im Osten der Ukraine toben seit Wochen besonders blutige wie verlustreiche Gefechte. Präsident Selenskyj entzieht nun dem dortigen Kommandeur die Verantwortung - wenige Tage, nachdem die Wagner-Gruppe die Einnahme zweier Dörfer für sich reklamiert.
Gut ein Jahr nach dem offiziellen Einmarsch der russischen Truppen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einen hochrangigen Befehlshaber im östlichen Donbass entlassen. Eduard Moskaljow werde der Posten als Kommandeur der Streitkräfte entzogen, heißt es in einem Dekret Selenskyjs. Ein Grund wurde zunächst nicht genannt. Moskaljow hatte den Posten seit März 2022 bekleidet, also seit kurz nach dem Beginn der von Kremlchef Wladimir Putin angeordneten russischen Invasion in die Ukraine.
Die Kämpfe im Osten der Ukraine zählen zu den derzeit heftigsten im ganzen Land. Insbesondere rund um die Stadt Bachmut im Gebiet Donezk toben seit Wochen äußerst blutige und verlustreiche Gefechte. Auch mithilfe westlicher Waffen peilt die angegriffene Ukraine bereits in diesem Frühjahr eine Gegenoffensive zur Befreiung besetzter Gebiete an.
Die russische Söldnertruppe Wagner hatte vor wenigen Tagen die Einnahme eines Vororts von Bachmut gemeldet. Seine Kämpfer hätten die "vollständige Kontrolle" über das Dorf Jahidne übernommen, teilte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin mit. Am Vortag hatte Prigoschin die Einnahme des Dorfs Berchiwka nordwestlich von Bachmut bekannt gegeben. Der ukrainische Generalstab widersprach allerdings - die russischen Streitkräfte seien bei ihrer Offensive in der Nähe von Jahidne erfolglos geblieben.
Bei dem Kampf um Bachmut handelt es sich um die bisher am längsten andauernde Schlacht im Zuge der einjährigen russischen Offensive. Analysten zufolge ist die Stadt von geringer strategischer Bedeutung - eine Einnahme hätte demnach für Moskau vor allem symbolischen Wert.
Quelle: ntv.de, chl/dpa/AFP