Studie zur Stimmungslage Im Osten ist die Demokratie-Skepsis größer
23.01.2019, 12:26 Uhr
Das Vertrauen zum politischen System ist unterschiedlich groß.
(Foto: dpa)
Laut einer neuen Allensbach-Studie ist das Vertrauen in die Demokratie im Osten kleiner als in Westdeutschland. Fast 30 Jahre nach dem Mauerfall beschäftigen Ost- und Westdeutsche zudem immer noch unterschiedliche politische Probleme.
Die Menschen in Ostdeutschland sehen die deutsche Staatsform einer Umfrage zufolge deutlich skeptischer als die im Westen. Das geht aus einer repräsentativen Befragung des Instituts für Demoskopie Allensbach für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" hervor. Demnach meinen nur vier von zehn Befragten (42 Prozent) im Osten, dass die Demokratie, die es in Deutschland gibt, die beste Staatsform ist. Im Westen sagen dies dagegen 77 Prozent.
Die Frage, ob es ein Wirtschaftssystem gebe, das besser ist als die Marktwirtschaft, verneinten im Osten 30 Prozent der Befragten. Im Westteil des Landes waren es 48 Prozent. Die Umfrage war laut "FAZ" repräsentativ, rund 1250 Menschen nahmen zwischen dem 5. und dem 17. Januar teil.
Neben den grundsätzlichen politischen Fragen, bezieht sich die Studie auch auf Parteienpräferenzen. So gab gut jeder dritte (37 Prozent) Ostdeutsche an, zwar "keine AfD-Beteiligungen an Regierungen" zu wollen, jedoch "ihre Präsenz und politischen Einfluss in den Parlamenten" zu befürworten.
Außerdem erhob das Allensbach-Institut welche Politikfelder in Ost und West besonders wichtig sind: So sei laut "FAZ" die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit für die Ostdeutschen wichtiger als für die Westdeutschen. Die Bürger im Westen der Bundesrepublik finden dagegen den Abbau von Staatsschulden und die Bekämpfung von politischem Extremismus besonders wichtig. Zudem messen sie der Beziehung zu den USA eine große Bedeutung zu. Dagegen halten die Ostdeutschen die Beziehung zu Russland für wichtiger als die Bürger im Westen.
Quelle: ntv.de, sgu/AFP