Politik

Bauern sollen Proteste beenden Indiens Premier beerdigt Agrarmarktreform

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Die protestierenden Bauern wollen den staatlich organisierten Handel zu Mindestpreisen behalten.

(Foto: picture alliance/dpa/XinHua)

Traktoren in und um Neu Delhi herum: Das gehört ein Jahr lang zum Stadtbild. Tausende Bauern protestierten mit langem Atem gegen eine geplante Agrarmarktreform. Die will Indiens Premier Modi nun kippen.

Nach fast einjährigen Protesten will Indien eine kontroverse Agrarmarktreform kippen. Dies kündigte Premierminister Narendra Modi an. Tausende Landwirte hatten fast ein Jahr lang rund um die Hauptstadt Neu Delhi dagegen protestiert, in dieser Zeit lebten sie dort in Zelten. Modi rief sie nun auf, zu ihren Bauernhöfen zurückzukehren. Der Protest galt als eine der größten Krisen für seine Regierung.

Die Landwirtschaft in Indien ist ineffizient und viele sehen Reformbedarf. Das Thema ist allerdings politisch heikel, denn mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft - die meisten als Kleinbauern und für viele gibt es wenige Alternativen.

Die Regierung hatte zuvor argumentiert, dass mehr Privatwirtschaft das Einkommen der Landbevölkerung steigern würde, aber die Landwirte befürchteten genau das Gegenteil. Konkret sollten es die nun gekippten Gesetze Firmen einfacher machen, direkt von Bäuerinnen und Bauern zu kaufen. Bislang wurde in Indien Getreide meist in staatlich organisierten Großmärkten mit Mittelmännern zu garantierten Mindestpreisen gehandelt.

Die Regierung versuchte, Bauernvertreter in mehreren Gesprächsrunden zu überzeugen, dass die Gesetze gut für sie seien - vergebens. Nun stehen bald in zwei Bundesstaaten - Uttar Pradesh und Punjab - Wahlen an, bei der Modis hindunationalistische Partei sich starker regionaler Konkurrenz stellen muss.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa

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