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Frachter vor Somalia gekapert Indisches Kriegsschiff nimmt Verfolgung auf

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Der indische Zerstörer "INS Chennai" ist seit 2016  im Einsatz für die indische Marine.

Der indische Zerstörer "INS Chennai" ist seit 2016 im Einsatz für die indische Marine.

(Foto: picture alliance / AP Photo)

Piraten entführen vor der somalischen Küste ein Frachtschiff - die mindestens 15-köpfige Besatzung aus Indien verschanzt sich. Jetzt schickt die indische Marine einen Zerstörer in die Region.

Die indische Marine hat ein Kriegsschiff zu einem Handelsschiff vor der Küste von Somalia geschickt, das von Piraten gekapert worden ist. Es solle die Situation überwachen und die Sicherheit der Crew sicherstellen, teilte die Marine mit. Zu der Crew habe Kontakt hergestellt werden können, hieß es. An Bord der "MV Lila Norfolk", die unter liberianischer Flagge fährt, seien mindestens 15 indische Besatzungsmitglieder, berichtete die örtliche Nachrichtenagentur ANI unter Berufung auf Militärangehörige.

Die britische Beobachtungsstelle für die Seefahrt (UKTMO) hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass fünf bis sechs bewaffnete Personen das Schiff etwa 460 Seemeilen östlich der somalischen Stadt Eyl geentert hätten. Die Besatzung habe sich nach Angaben des Kapitäns in der Zitadelle des Schiffs verschanzt, hieß es weiter.

Die indische Marine teilte mit, von der UKMTO benachrichtigt worden zu sein. Die Marine hatte erst im Dezember nach einem mutmaßlichen Drohnenangriff Kriegsschiffe ins Arabische Meer geschickt. Bei dem zum Frachtschiff entsandten Kriegsschiff handelt es sich um den Zerstörer "INS Chennai".

Erst im Dezember Frachter vor Somalia gekapert

Die Küste vor dem Krisenstaat Somalia war vor einigen Jahren eine Hochburg von Piratenangriffen. Im Zuge der seit 2008 laufenden EU-Mission "Atalanta" zur Bekämpfung der Piraterie dort gingen die Angriffe deutlich zurück. Zuletzt kam es nach Angaben des IMB-Meldezentrums für Piraterie aber am 14. Dezember wieder zu einem Angriff, bei dem ein Frachter gekapert und nach Somalia gesteuert wurde.

Somalia liegt am Horn von Afrika auf der anderen Seite des Golfs von Aden gegenüber dem Jemen. Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen greifen seit dem Ausbruch des Gaza-Krieges immer wieder Schiffe im Roten Meer an, um sie an einer Durchfahrt in Richtung Israel zu hindern. Für den Welthandel gilt das Rote Meer als einer der wichtigsten Schifffahrtswege, weil es das Mittelmeer über den Suezkanal in Ägypten mit dem Indischen Ozean verbindet.

Quelle: ntv.de, lme/dpa/rts

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