Politik

Unterirdischer Bau in Natans Iran meldet Feuer in Atomanlage

Die Anlage in Natans ist der wichtigste Standort für die Urananreicherung in Iran.

Die Anlage in Natans ist der wichtigste Standort für die Urananreicherung in Iran.

(Foto: AP)

Das Atomprogramm des Iran steht besonders im Fokus der Weltgemeinschaft. Nun meldet die iranische Atombehörde einen Vorfall in einer Anlage in Natans, wo Uran angereichert wird. Die Details bleiben im Dunkeln. Nur von einem beschädigten Schuppen ist offiziell die Rede.

In der iranischen Atomanlage Natans hat es nach Angaben der iranischen Atomorganisation (AEOI) einen Brand gegeben. Ein Industrieschuppen sei beschädigt worden, sagte AEOI-Sprecher Behrus Kamalwandi. Was genau geschah, sagte er nicht. Nach seinen Angaben ist bei dem Vorfall niemand gestorben und auch die Arbeit in der Anlage nicht beeinträchtigt worden.

Ein Team von Experten der iranischen Atomenergieorganisation untersuche die Ursache des Feuers. "Es besteht keine Besorgnis über die Möglichkeit einer Kontamination, da eine der Hallen, die inaktiv und im Bau war, beschädigt wurde und nicht die Anlage selbst", so Kamalwandi.

Die unterirdische Anlage in Natans 220 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Teheran ist Irans wichtigster Standort für Urananreicherung. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hatte zuletzt von der Regierung in Teheran gefordert, die Kontrolle von verdächtigen Atom-Standorten zu erlauben. Israel sieht sich durch das iranische Atom- und Raketenprogramm in seiner Existenz bedroht.

Seit Jahren gibt es internationalen Streit zum Umgang mit dem Iran und ein langwierig verhandeltes Atomabkommen. Darin hatte das Land stärkere Kontrollen seiner Atomwaffenaktivitäten erlaubt und im Gegenzug Erleichterungen bei internationalen Wirtschaftssanktionen bekommen. Die USA hatten sich 2018 aus dem Abkommen zurückgezogen und neue Sanktionen gegen den Iran verkündet.

Daraufhin hat auch Teheran schrittweise fast alle Bestimmungen des Abkommens ignoriert - auch weil die EU ihr Versprechen nicht erfüllen konnte, die wirtschaftlichen Folgen der US-Strafmaßnahmen auszugleichen. Mittlerweile sind die Bestände des Iran an angereichertem Uran nach Angaben der IAEA fast achtmal so hoch wie laut Atomabkommen erlaubt.

Quelle: ntv.de, jug/dpa/AFP

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