Politik

Von der Außenwelt abgeschnitten Iraner seit über zwölf Stunden im Internet-Blackout

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An der globalen Kommunikation können Iraner derzeit kaum teilhaben.

An der globalen Kommunikation können Iraner derzeit kaum teilhaben.

(Foto: picture alliance / Middle East Images)

Das Regime in Teheran schränkt den Zugang zum Internet in kritischen Situationen oft ein: Nachdem der Iran die Verbindungen bereits vor wenigen Tagen drosselt, ist das Land jetzt fast vollständig offline. Die Regierung begründet den Schritt mit einem Missbrauch durch den "feindlichen Aggressor".

Die Menschen im Iran sind wegen der Abschaltung des Internets weitestgehend von der globalen Kommunikation abgeschnitten. Der Iran sei nun seit über zwölf Stunden offline, berichtete die Organisation Netblocks, die vor allem für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist. "Die Maßnahme behindert weiterhin den Zugang der Bürger zu Informationen in einer kritischen Zeit", so die Nichtregierungsorganisation.

Die Nachrichtenagentur Mehr hatte am Mittwoch eine Mitteilung des Kommunikationsministeriums zitiert. Demnach erfolgte die Einschränkung "aufgrund des Missbrauchs des nationalen Kommunikationsnetzes durch den feindlichen Aggressor für militärische Zwecke und zur Gefährdung von Leben und Eigentum unschuldiger Menschen". Der Zugang zur Kommunikation im Land bleibe bestehen.

Laut NBC wurde der Zugang zum Internet in dem Land bereits am Dienstag deutlich eingeschränkt. Direktanrufe über Handyverbindungen oder Festnetz waren ebenfalls nicht mehr in allen Fällen möglich.

Die iranische Regierung hat in der Vergangenheit in bestimmten Zeiten bereits mehrfach die Verbindungen zur Außenwelt abgeschaltet oder massiv eingeschränkt. 2019 wurde während einer Hochphase der regimekritischen Demonstrationen eine sechstägige Vollsperrung des Internets verhängt.

Zuletzt gab es 2019 eine sechstägige Vollsperrung, als Demonstranten im ganzen Land auf die Straße gingen und die Regierung ein hartes Durchgreifen gegen die Zivilbevölkerung anordnete, was Berichten zufolge zum Tod von mehr als 100 Menschen führte.

Quelle: ntv.de, lme/dpa

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