60 Tote Palästinenser gemeldet Israel: Tunnel und Sprengfallen in Stadt Gaza zerstört
20.09.2025, 22:18 Uhr Artikel anhören
Große Teile Gazas sind nach fast zwei Jahren Krieg zerstört.
(Foto: REUTERS)
Das israelische Militär setzt seine Angriffe gegen die mutmaßlich letzte Bastion der Hamas im Gazastreifen fort. Laut eigenen Angaben zerstört sie dabei Tunnel, Sprengfallen, Gebäude und Scharfschützenstellungen. Quellen unter Hamas-Kontrolle sprechen von mindestens 60 Toten.
Trotz weltweiter Kritik setzt Israel seine militärische Offensive in der Stadt Gaza mit großer Härte fort. Es gebe schwere Bombardierungen und einen "Ring aus Feuer" in mehreren Teilen der größten Stadt des Küstenstreifens, berichtete das israelische Nachrichtenportal "ynet" unter Berufung auf palästinensische Quellen. Dabei wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörden in dem Palästinensergebiet mindestens 60 Menschen getötet.
Die israelische Armee zerstörte nach eigenen Angaben in der Stadt Gaza und in anderen Teilen des Küstengebiets Tunnel, Sprengfallen und von Hamas-Terroristen genutzte Gebäude sowie Scharfschützenstellungen. Israel nannte keine Zahl, wie viele Gegner getötet wurden. Insgesamt seien mehr als 100 "Terrorziele" attackiert worden. Die Angaben beider Seiten lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.
Hunderttausende auf der Flucht
Nach israelischen Angaben vom Vortag sollen bereits rund 480.000 Palästinenser die Stadt in dem abgeriegelten Küstengebiet verlassen haben. Sie versuchen sich in Richtung der sogenannten humanitären Zone Al-Mawasi im Südwesten des Gazastreifens durchzuschlagen. Die Hamas bestreitet dies und gibt an, dass nur knapp 300.000 Menschen gegangen und etwa 900.000 noch dort sind, darunter auch israelische Geiseln. Vor dem Beginn der Militäroffensive lebten rund eine Million Einwohner und Binnenvertriebene in der Stadt.
Die Zahl der getöteten Palästinenser seit Kriegsbeginn gibt die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde im Gazastreifen mit mehr als 65.000 an. Es wird zwar nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern unterschieden, aber bei den meisten Opfern dürfte es sich um Zivilisten handeln. Israel wirft der Hamas vor, Zivilisten als Schutzschilde zu missbrauchen.
Die israelische Armee bekämpft im Gazastreifen die dort herrschende Hamas, die zusammen mit anderen Extremistengruppen am 7. Oktober 2023 bei Massakern in Israel rund 1200 Menschen tötete und mehr als 250 Menschen verschleppte - und den Krieg damit auslöste.
Quelle: ntv.de, kst/rts/dpa