Gaza-Wirtschaftsminister getötet Israel schaltet zwei hochrangige Hamas-Führer aus
10.10.2023, 17:37 Uhr Artikel anhören
Einer der beiden getöteten Hamas-Funktionären wurde bereits beerdigt.
(Foto: REUTERS)
Bei den israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen sind zwei führende Hamas-Funktionäre getötet worden. Dabei handelt es sich um Dschawad Abu Schammala und Sakaria Abu Maamar, die zur politischen Führung gehören. Das bestätigt ein Hamas-Sprecher.
Bei Gegenschlägen nach dem Terrorangriff militanter Palästinenser hat Israel nach Armee-Angaben weitere ranghohe Hamas-Mitglieder im Gazastreifen getötet. So sei der Wirtschaftsminister im Gazastreifen, Dschawad Abu Schamala, bei Attacken getroffen worden, teilte das Militär mit. Er habe die Terror-Finanzierung verwaltet und Einsätze gegen Israel geleitet.
Außerdem sei ein weiteres wichtiges Hamas-Mitglied getötet worden, das den Angaben nach an Planungen zahlreicher Terroraktivitäten gegen Israel beteiligt war. Beide seien in der Nacht ums Leben gekommen. Ein Vertreter der radikalen Palästinenser-Organisation bestätigte der Nachrichtenagentur Reuters gegenüber den Tod der beiden Funktionäre. Sie seien in Chan Junis im Süden des Küstengebiets getötet worden.
Nach israelischen Luftangriffen im Gazastreifen steigt derweil die Zahl der palästinensischen Toten weiter an. Insgesamt starben bislang 830 Menschen in der Küstenenklave, wie das Gesundheitsministerium meldete. 4250 Menschen wurden demnach verletzt.
Drei Tage nach dem Großangriff der Hamas wird das ganze Ausmaß der Gewalt auch in Israel immer deutlicher: Allein in dem 1000-Einwohner-Kibbuz Beeri wurden laut dem israelischen Rettungsdienst Zaka mehr als 100 Leichen geborgen. Die israelische Armee teilte mit, sie habe "etwa 1500 Leichen von Hamas-Kämpfern" in Israel gezählt. Die Hamas hatte am Samstag Tausende Raketen auf Israel abgefeuert, gleichzeitig waren Hunderte Kämpfer in den Süden Israels eingedrungen und hatten Zivilisten und Soldaten erschossen. Allein bei einem Musikfestival im Süden Israels ermordeten sie mehr als 270 überwiegend junge Menschen.
Im Kibbuz Beeri gab es ein regelrechtes Massaker der Angreifer. "Sie haben alle erschossen", sagte Moti Bukjin von der Freiwilligenorganisation Zaka, die für die Bergung von Leichen nach religiösem Ritus zuständig ist. "Sie ermordeten kaltblütig Kinder, Babys, alte Menschen - jeden", sagte der Zaka-Sprecher.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/rts/AFP