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Justizministerium entscheidet Israel wird in erster Waffenstillstands-Phase 737 Häftlinge freilassen

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Die Hamas soll 33 der insgesamt 98 israelischen Geiseln freilassen, die sich seit vielen Monaten und teils sogar Jahren in ihrer Gewalt befinden.

Die Hamas soll 33 der insgesamt 98 israelischen Geiseln freilassen, die sich seit vielen Monaten und teils sogar Jahren in ihrer Gewalt befinden.

(Foto: AP)

Nach monatelangen und schwierigen Verhandlungen ist es final: Waffenruhe und Gefangenenaustausch gelten zwischen Israel und Hamas. In der ersten Phase des Abkommens gibt Israel grünes Licht für die Befreiung von 737 palästinensischen Inhaftierten.

In der ersten Phase des Abkommens für die Freilassung der Geiseln und eine Waffenruhe im Gazastreifen wird Israel nach Angaben des Justizministeriums 737 Gefängnisinsassen freisetzen. Die Regierung genehmige die Freilassung von 737 Menschen, "die sich im Gewahrsam des Gefängnisdienstes befinden", erklärte das israelische Justizministerium. Zuvor hatte die israelische Regierung grünes Licht für die Einigung mit der radikalislamischen Hamas gegeben.

Die Einigung auf das Abkommen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas nach 15 Monaten Krieg war am Mittwochabend verkündet worden. Die Vereinbarung sieht vor, dass am Sonntag eine sechswöchige Waffenruhe im Gazastreifen beginnt. In dieser ersten Phase des Abkommens sollen insgesamt 33 Geiseln freikommen. Im Gegenzug sollen die palästinensischen Gefangenen freigelassen werden.

Das israelische Justizministerium veröffentlichte am Freitag eine Liste mit 95 am Sonntag freikommenden palästinensischen Gefängnisinsassen. Die Freilassung werde nicht vor Sonntag, 16.00 Uhr (Ortszeit, 15.00 Uhr MEZ) erfolgen, erklärte es. Die Liste umfasst die Namen von 69 Frauen, 16 Männern und zehn Minderjährigen, darunter ein 16-Jähriger. Nur sieben von ihnen wurden vor dem Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 inhaftiert. Im Gegenzug sollen 33 der insgesamt 98 israelischen Geiseln freikommen, die sich seit vielen Monaten und teils sogar Jahren in der Gewalt der Hamas befinden.

Koalition übersteht Zustimmung

In der Nacht hatte nach Israels Sicherheitskabinett auch die gesamte Regierung des Landes nach siebenstündiger Sitzung für die Vereinbarung mit der Hamas gestimmt, wie das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in der Nacht zum Samstag mitteilte. Langfristig steht der Deal jedoch auf wackeligen Füßen.

Trotz des Widerstands rechtsextremer Koalitionspartner war erwartet worden, dass sich eine Mehrheit der Regierung für das mehrstufige Abkommen ausspricht. Der rechtsextreme Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir hatte Medien zufolge an andere Mitglieder des Bündnisses appelliert, dagegen zu stimmen - und damit gedroht, die Koalition im Fall einer Billigung des Abkommens zu verlassen. Laut israelischen Medien stimmten am Ende 24 Minister für den Deal, acht dagegen.

Quelle: ntv.de, sba/AFP/dpa

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