Hamas-Terroristen zuvor verhört Israels Armee: "Mehrheit der Geiseln" ist am Leben
20.10.2023, 14:18 Uhr Artikel anhören
Familien und Freunde hoffen auf die Rückkehr der von der Hamas verschleppten Geiseln.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Die israelische Armee arbeitet mit Hochdruck daran, mehr Informationen über die rund 200 in den Gazastreifen verschleppten Geiseln zu bekommen. Dafür verhören sie auch festgenommene islamistische Terroristen. Die meisten Geiseln sind den Informationen zufolge wohl noch am Leben.
Die meisten der rund 200 Geiseln der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas sind nach Einschätzung des israelischen Militärs am Leben. "Die Mehrheit der Geiseln ist am Leben", teilte die Armee in einer Erklärung mit und bestätigte, dass die Hamas bei ihrem Großangriff vor knapp zwei Wochen auch Kinder und ältere Menschen nicht verschont habe.
Offiziellen Angaben zufolge haben Terroristen auf Geheiß der im Gazastreifen herrschenden Hamas nach dem Massaker am 7. Oktober mindestens 203 Menschen aus Israel in den Küstenstreifen verschleppt. Demnach sind unter den Geiseln mehr als 20 Minderjährige sowie zwischen 10 und 20 Menschen, die älter als 60 Jahre sind. Die Armee führte aus, die Angreifer hätten außerdem auch Leichen in den Gazastreifen verschleppt.
Die Streitkräfte meldeten zuvor, dass nach dem Massaker in Israel festgenommene islamistische Terroristen verhört werden. Dabei wollten sie vor allem Informationen zum Verbleib der Geiseln bekommen. "Wir sammeln viele Informationen", sagte Militärsprecher Richard Hecht im Gespräch mit Journalisten. Das Ausmaß der Entführungen sei noch immer nicht vollständig erfasst.
Die Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet und dabei etwa 1400 Menschen getötet. Unter den Geiseln, welche die Angreifer in ihre Gewalt brachten, sind auch mehrere Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft. Das Auswärtige Amt spricht von insgesamt acht Fällen, wobei ein Fall auch mehrere Familienmitglieder umfassen kann. Die Betroffenen haben meist die doppelte Staatsbürgerschaft.
Quelle: ntv.de, vmi/AFP