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Schwere Kämpfe im Gazastreifen Israels Armee tötet Militärchef des Islamischen Dschihad

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Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben mehr als 100 Ziele der militanten Palästinenserorganisation im Gazastreifen angegriffen.

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben mehr als 100 Ziele der militanten Palästinenserorganisation im Gazastreifen angegriffen.

(Foto: picture alliance / AA)

Trotz Bemühungen um eine Waffenruhe greifen Israels Armee und militante Palästinenser im Gazastreifen einander weiter an. Israels Militär versetzt dem Islamischen Dschihad laut Regierungschef Netanjahu "den schwersten Schlag seiner Geschichte". Dabei kommen aber auch Zivilisten ums Leben.

Die Kämpfe zwischen militanten Palästinensern im Gazastreifen und Israels Armee dauern trotz anderslautender Berichte über eine von Ägypten verhandelte Feuerpause an. Israel befinde sich noch immer mitten in einem Einsatz gegen die Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einer Ansprache.

Medien hatten zuvor gemeldet, Ägypten habe eine Waffenruhe vermittelt. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es aber von keiner der beteiligten Seiten. Berichten zufolge bemühten sich neben Ägypten auch Katar und die UN um eine Feuerpause.

"Wir haben dem Islamischen Dschihad den schwersten Schlag seiner Geschichte versetzt", sagte Netanjahu weiter. Israels Luftwaffe hat nach Militärangaben mehr als 100 Ziele der militanten Palästinenserorganisation im Gazastreifen angegriffen, darunter Waffenproduktionsstätten sowie eine Zentrale, von der aus die Gruppe Raketenabschüsse auf Israel plante. Laut Gesundheitsministerium in Gaza wurden am Mittwoch sechs Palästinenser getötet und rund 20 weitere Menschen verletzt.

In der Nacht zu Donnerstag meldeten die israelischen Streitkräfte einen weiteren Angriff auf Ziele im Gazastreifen, der dem führenden Kopf des Raketenprogramms des Islamischen Dschihads gegolten habe. Medienberichten zufolge bestätigten palästinensische Quellen den Tod des Mannes. Die Al-Kuds-Brigaden, der bewaffnete Arm der Organisation, teilte demnach mit, Ali Ghali, Kommandeur der Einheit zum Abschuss von Raketen, sei "im Süden des Gazastreifens mit anderen Märtyrern ermordet worden".

Mindestens zehn tote Zivilisten

Militante Palästinenser hatten zuvor nach Angaben der israelischen Armee Hunderte Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert. Auch im Großraum Tel Aviv waren Sirenen zu hören. Es war dort der erste Raketenalarm dieser Art seit August vergangenen Jahres. Einige Häuser im Süden des Landes wurden Berichten zufolge zerstört. Mehrere Menschen verletzten sich zudem auf dem Weg zu Schutzräumen.

Der neuerlichen Eskalation des Konflikts war die gezielte Tötung dreier ranghoher Mitglieder des Islamischen Dschihads durch Israel vorausgegangen. Die Armee habe die Führung der militanten Palästinenserorganisation "ausgelöscht", sagte Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant. Seit Beginn der israelischen Militäroperation "Schild und Pfeil" am Dienstag starben 21 Menschen im Gazastreifen. Bei mindestens zehn der Toten handelte es sich palästinensischen Angaben zufolge um Zivilisten.

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UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte die Tötung von Zivilisten und forderte Israel auf, den Verpflichtungen des humanitären Völkerrechts gerecht zu werden - dazu gehöre unter anderem der Verzicht auf exzessive Gewaltanwendung sowie der Schutz von Zivilisten und ziviler Infrastruktur im bewaffneten Kampf. Israel vom Gazastreifen aus mit Raketen zu beschießen, verstoße ebenfalls gegen das humanitäre Völkerrecht und gefährde das Leben Unbeteiligter auf beiden Seiten, mahnte Guterres.

Die im Gazastreifen herrschende Hamas und der Islamische Dschihad werden von den USA, der EU und Israel als Terrororganisationen eingestuft. Beide Gruppierungen haben sich die Zerstörung Israels auf die Fahne geschrieben.

Quelle: ntv.de, hny/dpa

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