Politik

Ausgangssperre gelockert Italien erlaubt Spaziergänge und Besuche

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Die Menschen in Italien müssen lange mit viel strikteren Corona-Beschränkungen leben als in Deutschland. Nach acht Wochen Lockdown gibt es nun für viele Familien das erste Wiedersehen. Außerdem läuft die Industrie wieder an. Allerdings unterscheiden sich die Lockerungen von Region zu Region.

In Italien sind an diesem Montag nach acht Wochen erstmals die strikten Beschränkungen in der Corona-Krise landesweit gelockert worden. Die 60 Millionen Italiener durften wieder spazieren gehen und Verwandte besuchen. Auch die Industrie und die Bauwirtschaft nahmen den Betrieb wieder auf. Restaurants dürfen Essen zum Abholen verkaufen, und weitere Geschäfte dürfen öffnen. Von der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel wird weiterhin abgeraten, und in öffentlichen Gebäuden herrscht Maskenpflicht.

In Italien, das mit fast 29.000 Toten die höchste Opferzahl in Europa zu beklagen hat, hatte Regierungschef Giuseppe Conte bereits am Abend des 9. März eine landesweite strikte Ausgangssperre verkündet. "Wir empfinden eine Mischung aus Freude und Angst", erzählte der 40-jährige Stefano Milano in Rom. Er freue sich darauf, seine Eltern und Schwiegereltern wiederzusehen. "Aber wir sind auch besorgt, weil sie alt sind und mein Schwiegervater Krebs hat und damit zur Risikogruppe gehört."

Eine einheitliche Rückkehr zur Normalität ist in dem dezentral organisierten Land schwierig, da die 20 Regionen jeweils eigene Regeln festlegen können. Tatsächlich öffnet Ligurien seine Strände, in der Region Emilia-Romagna bleiben sie gesperrt. Die Region Marken wiederum lässt nur Spaziergänge am Strand zu. Und allgemein dürfen die Italiener weiterhin ihre Heimatregion nicht verlassen. Unterdessen hatten in Venetien und Kalabrien Bars und Restaurants mit Terrassen schon vorher wieder geöffnet.

Quelle: ntv.de, hul/AFP

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