Takaichi empfängt US-Präsidenten Japans Premierministerin rüstet sich für Trump mit Pick-up-Kulisse
27.10.2025, 04:20 Uhr Artikel anhören
Hat Japans Premierministerin Takaichi für das Treffen mit Trump sogar goldene Golfbälle in der Tasche?
(Foto: picture alliance / Anadolu)
Japans Premierministerin arbeitet resolut an einem guten Verhältnis zu den USA. Weil Trump Einfuhrblockaden für amerikanische Autos beklagt, will ihn Tokios frischgewählte Regierungschefin mit einem Wall mächtiger Pick-up-Trucks überraschen. Aber das ist noch längst nicht alles.
Japans neue Regierung will mit US-Präsident Donald Trump freundschaftliche Beziehungen aufbauen - und betreibt dafür einen erstaunlichen Aufwand. Wenn Trump heute zu einem dreitägigen Besuch in Tokio eintrifft und gleich zum Auftakt eine Audienz bei Kaiser Naruhito erhält, sind nicht nur rund 18.000 Polizisten zu seinem Schutz im Einsatz. Laut dem japanischen Fernsehsender NHK will das Verkehrsministerium in Tokio den Gast auch mit dem Anblick wuchtiger amerikanischer Pick-up-Trucks beglücken - offenbar als Geste mit Blick auf die schwierigen Handelsgespräche. Trump hatte beklagt, dass Japan kaum amerikanische Autos ins Land lasse.
Dass die breiten US-Karossen ziemlich ungeeignet für die oft engen Straßen in Tokio und anderen japanischen Städten sind, scheint dabei keine Rolle zu spielen. Die Trucks sollen dem Bericht nach auf dem Gelände des am Dienstag geplanten Gipfeltreffens mit Japans neuer nationalkonservativer Regierungschefin Sanae Takaichi ausgestellt werden. Takaichi dürfte dabei auch ihr sehr enges Verhältnis zu ihrem ermordeten Vorgänger Shinzo Abe zugutekommen, zu dem Trump eine ganz besonders enge Freundschaft pflegte.
Goldene Golfbälle als Gastgeschenk?
Der US-Präsident, der das asiatische Land während seiner ersten Amtszeit dreimal besucht hatte, spielte mit Abe gern Golf und sah sich gemeinsam mit ihm Sumo-Kämpfe an. Laut NHK erwägt Takaichi nun, Trump einen einst von Abe benutzten Golfschläger zu schenken - und dazu mit Blattgold verzierte Golfbälle.
Die frisch gewählte Takaichi wurde von dem 2022 ermordeten Abe protegiert, dessen nationalistische und revisionistische Ansichten sie teilt. In ihrer ersten Parlamentsrede als neue Regierungschefin kündigte sie an, Japans Verteidigungsetat bis März auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts anzuheben. Damit würde dieses Ziel zwei Jahre früher erreicht als bislang geplant. Das Sicherheitsbündnis mit Japans Schutzmacht USA bezeichnete sie als "Eckpfeiler" ihrer Außen- und Sicherheitspolitik.
Quelle: ntv.de, mau/dpa