Wirtschaft

Peking setzt auf Kompromiss Trump gibt sich zuversichtlich bei China-Zolldeal

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Optimistisch auf Asien-Reise: Donald Trump.

Optimistisch auf Asien-Reise: Donald Trump.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Auf seiner Reise in Asien will der US-Präsident auch die Zollstreitigkeiten mit China beilegen. Peking sieht dabei eine Chance, sich auf "halbem Wege" zu treffen. Trumps Finanzminister verspricht vor allem einer Gruppe, dass sie sich mit einem Deal "sehr gut" fühlen wird.

US-Präsident Donald Trump hat sich kurz vor einem Treffen mit Chinas Staatschef Xi Jinping zuversichtlich zur Lösung des Handelsstreits der beiden Länder gezeigt. "Ich denke, wir werden einen Deal mit China machen", sagte er am Rande des ASEAN-Gipfels in Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur. Auch die chinesische Seite signalisierte Kompromissbereitschaft. Vize-Ministerpräsident He Lifeng äußerte die Hoffnung, dass sich die USA und China "auf halbem Wege entgegenkommen" werden. Zuvor hatten Wirtschaftsvertreter beider Länder am Rande des Gipfeltreffens eine vorläufige Einigung erzielt.

US-Finanzminister Scott Bessent sprach von einer erfolgreichen Grundlage. Er erwarte, dass China seine erweiterte Lizenzregelung für Seltene Erden um ein Jahr verschieben und neu prüfen werde. Zudem gehe er davon aus, dass China für mehrere Jahre wieder in erheblichem Umfang US-Sojabohnen kaufen werde. Dem Sender ABC sagte Bessent, die US-Sojabohnenbauern würden sich nach der Verkündung eines Deals "sehr gut fühlen über das, was sowohl für diese Saison als auch für die kommenden Saisons für mehrere Jahre geschieht". Auch die Details für eine Übertragung der chinesischen Video-App TikTok unter US-Kontrolle seien geklärt, sagte Bessent dem Sender CBS. Chinas Unterhändler Li Chenggang sagte, beide Seiten hätten auf ihrer Ebene einen vorläufigen Konsens erzielt.

Hintergrund ist die Drohung von US-Präsident Trump, ab dem ersten November neue Zölle von 100 Prozent auf chinesische Waren zu erheben. Dies wäre eine Reaktion auf die von China deutlich verschärften Ausfuhrkontrollen für Seltene Erden und Mineralien. Bessent deutete an, dass eine Einigung die erweiterten chinesischen Exportkontrollen aufschieben und die neuen US-Zölle verhindern könnte. Eine bestehende, vorläufige Vereinbarung im Handelskonflikt, der die meisten Zölle ausgesetzt hatte, läuft am 10. November aus. Bessent erklärte, dies könne vorbehaltlich der Entscheidung des Präsidenten verlängert werden, was die zweite Verlängerung seit Mai wäre.

USA machen Deals mit Vietnam und Thailand

Am Rande des Gipfels bemühten sich auch die USA und Brasilien um eine Entschärfung ihres Handelsstreits. US-Präsident Trump und Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva trafen sich zu einem als positiv bewerteten Gespräch. Sie vereinbarten, dass ihre Teams umgehend Verhandlungen aufnehmen, um Lösungen für die von Trump im August auf 50 Prozent erhöhten Zölle auf brasilianische Waren zu finden. Lula hatte die Zölle als "Fehler" bezeichnet, während Trump sich nun zuversichtlich zeigte, "ziemlich gute Deals für beide Länder" zu erzielen. Brasilien bat darum, die Zölle während der Verhandlungen auszusetzen.

Darüber hinaus wurden Handelsabkommen mit Vietnam und Thailand vereinbart. Die USA behalten einen allgemeinen Zoll von 20 Prozent auf vietnamesische Waren bei, werden diesen aber für bestimmte Produkte auf null senken. Im Gegenzug verpflichtet sich Vietnam, US-Waren bevorzugten Zugang zu gewähren und unter anderem 50 Boeing-Flugzeuge zu kaufen. Eine ähnliche Vereinbarung wurde mit Thailand getroffen.

Trump traf im Laufe des Tages in Malaysia ein, seinem ersten Halt auf einer fünftägigen Asienreise, die in einem Treffen mit Xi am 30. Oktober in Südkorea gipfeln soll. Während das Weiße Haus das mit Spannung erwartete Treffen offiziell angekündigt hat, steht eine Bestätigung aus China aus. Zu Trumps Gesprächspunkten mit Xi gehören auch Bedenken hinsichtlich des demokratisch regierten Taiwan sowie die Freilassung des inhaftierten Hongkonger Medienmagnaten Jimmy Lai. Zudem kündigte Trump an, er werde Chinas Hilfe im Umgang mit Russland suchen, da der Krieg in der Ukraine bald ins vierte Jahr geht.

Quelle: ntv.de, lme/rts

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