Bei Aussage zu Schweigegeld Justiz garantiert Trump-Finanzchef Immunität
24.08.2018, 20:45 Uhr
Trump hat die Geschäfte seiner Unternehmen an zwei Treuhänder übertragen - einer davon ist Allen Weisselberg.
(Foto: dpa)
Nach Trumps Ex-Anwalt Cohen könnte nun auch ausgerechnet der Mann in der Schweigegeld-Affäre aussagen, der den wohl besten Einblick in Trumps Geschäfte hat. Medienberichten zufolge würde der Finanzchef der Trump Organisation dann ohne Strafe davonkommen.
US-Präsident Donald Trump gerät in der Schweigegeld-Affäre immer stärker unter Druck. Der Finanzchef der Trump Organisation, Allen Weisselberg, rückte als Schlüsselfigur in den Fokus: Das "Wall Street Journal" und der Sender NBC News berichteten, Weisselberg sei im Zuge der Ermittlungen gegen Trumps Anwalt Michael Cohen Immunität zugesichert worden. Weisselberg, dem nachgesagt wird, alles über die Finanzen des US-Präsidenten zu wissen, habe den Ermittlern Informationen über Cohen gegeben, schrieb die Zeitung unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.
Die für Trump wohl herausforderndste Phase seiner Präsidentschaft hatte am Dienstag begonnen, als sein langjähriger Anwalt Michael Cohen sich vor einem Gericht in New York schuldig bekannte und aussagte, er habe im Auftrag Trumps Schweigegelder an zwei Frauen gezahlt, die behaupten, eine Affäre mit diesem gehabt zu haben. Das Geld soll gezahlt worden sein, um Schaden vom Wahlkampf des damaligen Präsidentschaftskandidaten abzuwenden. Es wäre damit ein Wahlkampfbeitrag, der strengen gesetzlichen Vorschriften unterliegt. Die Zahlungen gingen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels und das Ex-Playmate Karen McDougal und waren Cohen später von Trump erstattet worden.
Einem Bericht des Senders NBC zufolge handelt es sich bei Weisselberg um denjenigen Manager in der Trump Organisation, dem Cohen eine Rechnung mit der Bitte um Begleichung geschickt hatte. Dies sei die Rechnung gewesen, die zur Erstattung des Schweigegelds führte, das Cohen vorher gezahlt hatte.
Dem Bericht zufolge hat Weisselberg einen weiteren Manager der Trump Organisation daraufhin angewiesen, die Rechnung zu begleichen. "Bitte aus dem Trust bezahlen", habe es in einer E-Mail geheißen. Die Anweisung habe enthalten, die Zahlung als "Rechtskosten" zu deklarieren und in der Beschreibung die Bezeichnung "Pauschale für Januar und Februar 2017" zu verwenden.
Weitere Aussage gegen Trump
Weisselberg gilt als Schlüsselfigur im Blick auf die Finanzen des Trumpschen Firmenkonsortiums. Er fing in den 70-er Jahren bei der Organisation an, als Trumps Vater Fred das Unternehmen führte. Inzwischen ist er einer von zwei Treuhändern, denen Trump die Geschäfte übertragen hat, als er sie nach seiner Wahl zum Präsidenten abgegeben hatte. Insider berichteten dem Sender CNN, Weisselberg kenne jeden Schritt der Trump-Geschäfte, von der Steuererklärung bis zu Firmenverkäufen.
Doch Weisselberg ist nicht der Einzige, der Trump gefährlich werden könnte. Das "Wall Street Journal" berichtete ebenfalls, dass Ermittler dem Trump wohlgesonnenen Verleger David Pecker Immunität gewährt hätten. Pecker habe sich mit den Ermittlern getroffen und ihnen Details zu den von Cohen arrangierten Zahlungen dargelegt.
Dabei sei es auch um Trumps Wissen über den Deal gegangen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Mit Peckers Aussage hätten die Ermittler nun Erklärungen von mindestens zwei Personen, dass Trump von den Zahlungen gewusst habe, zitierte die Zeitung eine der Quellen.
Quelle: ntv.de, ftü/dpa