Keine Entschädigung aus Riad? Khashoggi-Sohn dementiert Zahlungen
10.04.2019, 19:25 Uhr
Der Journalist Jamal Khashoggi wurde im Oktober im Konsulat Saudi Arabiens in Istanbul ermordet.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Familie des ermordeten Journalisten Jamal Khashoggi soll laut einem Bericht Zahlungen in Millionenhöhe von Saudi-Arabien erhalten, um weiterhin über den Fall zu schweigen. Der älteste Sohn des Regimekritikers dementiert nun, dass es so eine Vereinbarung gibt.
Die Familie des ermordeten Journalisten Jamal Khashoggi hat bestritten, sich mit Saudi-Arabien außergerichtlich einigen zu wollen. "Der Prozess findet statt, und es gibt oder gab keine Gespräche über eine Einigung", teilte Salah Khashoggi, der älteste Sohn des ermordeten Regierungskritikers, auf Twitter mit. Derzeit stehen in Saudi-Arabien elf Personen wegen der Ermordung des Journalisten vor Gericht.
Die "Washington Post" hatte berichtet, die vier Kinder Khashoggis seien mit Luxusvillen und monatlichen Zahlungen entschädigt worden. So solle erreicht werden, dass sich die Familie weiterhin mit öffentlichen Äußerungen zu dem Fall zurückhalte, berichtete die amerikanische Zeitung, für die Khashoggi einst geschrieben hatte. Demnach sei es in Saudi-Arabien nicht ungewöhnlich, dass Opfer von Verbrechen oder Unfällen mit Blutgeld entschädigt werden.
Khashoggi war am 2. Oktober im Konsulat Saudi-Arabiens in Istanbul ermordet worden. Erst nach wochenlangen Dementis räumte Riad unter internationalem Druck ein, dass der Regierungskritiker von saudi-arabischen Agenten getötet wurde. Die Führung des Königreichs spricht aber von einem aus dem Ruder gelaufenen Einsatz zur Festnahme des Journalisten, der in den USA im Exil lebte.
Quelle: ntv.de, jpe/AFP