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"Einiges Russland" hat Söldner Kiew: Putins Partei sucht Kämpfer für eigene Privatarmee

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Der Name Espanola geht auf das Rufzeichen des Kommandeurs der Einheit zurück.

Der Name Espanola geht auf das Rufzeichen des Kommandeurs der Einheit zurück.

(Foto: IMAGO/SNA)

Seit 2022 kämpft das paramilitärische Espanola Bataillon an der Seite Moskaus in der Ukraine. Nach Angaben Kiews fungiert die Einheit mittlerweile als privates Militärunternehmen und untersteht Russlands Regierungspartei. Mit neuen Rekruten soll der Verband nun weiter wachsen.

Wladimir Putins Regierungspartei "Einiges Russland" rekrutiert nach ukrainischen Angaben Freiwillige für ihre eigene Privatarmee, das Espanola Bataillon. Wie Kiews Militärgeheimdienst HUR berichtet, war die Formation zuvor Bestandteil des paramilitärischen Wostok Bataillons. Demnach steht Espanola seit vergangenem Jahr als privates Militärunternehmen unter der Kontrolle von "Einiges Russland". Die Partei soll bereits Geld in die Einheit investiert und begonnen haben, neue Kämpfer zu suchen.

Kremlchef Putin ist parteilos. "Einiges Russland", das formal Ex-Präsident Dmitri Medwedew untersteht, wird aber von Experten als eine tragende Säule von Putins Machtapparat bezeichnet. Dem HUR zufolge setzt sich das Espanola Bataillon aus russischen Fußball-Hooligans, Neonazis und verarmten Männern aus Russland und den besetzten Gebieten in der Ukraine zusammen.

Im August gab der frühere russische Fußballnationalspieler Andrei Solomatin bekannt, sich der Einheit anzuschließen. Laut Kiew lockt die Söldnergruppe in den von Moskau eroberten Regionen in der Ukraine neue Kämpfer mit einem Sold in Höhe von 220.000 Rubel, umgerechnet fast 2200 Euro. Demnach haben die Verträge eine Mindestlaufzeit von einem halben Jahr.

Wie die ukrainischen Online-Zeitung Kyiv Independent berichtet, existiert das Bataillon seit 2022. Im vergangenen März wurde die Gruppe laut BBC unter den Befehl der Söldnereinheit Redut gestellt, die dem russischen Verteidigungsministerium untersteht. Der Name Espanola geht auf das Rufzeichen des Kommandeurs der Einheit, Stanislav Orlov, zurück. In einem früheren Interview behauptete Orlov, dass 550 Kämpfer in dem Bataillon dienen würden, darunter 100 Drohnenpiloten. Im September teilte die Einheit mit, im Raum Bachmut zu operieren. Die Angaben lassen sich nicht verifizieren.

Quelle: ntv.de, jpe

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