Russlands Luftwaffe greift an Kiew befürchtet erneuten Sturm auf Wuhledar
23.04.2023, 20:08 Uhr Artikel anhören
Wuhledar im Februar - eine winterliche Kriegszene.
(Foto: picture alliance / AA)
Bei immer neuen Angriffswellen der russischen Truppen wird die Bergbaustadt Wuhledar im Februar fast vollständig zerstört - aber sie fällt nicht. Ukrainische Militärs sehen nun Vorzeichen für einen weiteren Anlauf Russlands, die Stadt einzunehmen. Auch andernorts wird der Krieg weitergeführt.
Russische Truppen bereiten sich nach Meinung ukrainischer Militärs erneut zum Sturm auf die Stadt Wuhledar vor. Der Ort im Südwesten der Oblast Donezk sei in den vergangenen Tagen wiederholt unter schweren Beschuss geraten, sagte der regionale Militärsprecher Olexij Dmitraschkowski im ukrainischen Staatsfernsehen. Allein am Samstag sei die Stadt sechsmal von der russischen Luftwaffe angegriffen worden. "Der Feind verfolgt eine Taktik der verbrannten Erde", sagte Dmitraschkowski. "Damit soll sichergestellt werden, dass unsere Verteidiger keine Positionen finden, um sich zu verteidigen." Eine mit Panzern verstärkte russische Eliteeinheit mit Marine-Infanteristen erlitt erhebliche Verluste, als sie in einer dreiwöchigen Offensive im Februar versuchte, das Gebiet um Wuhledar einzunehmen.
Russische Truppen haben nach Angaben der Ukraine am heutigen Sonntag zudem zahlreiche Angriffe gegen die Städte Awdijiwka und Bachmut im Osten der Ukraine geführt. Insgesamt seien dort rund 45 Angriffe unter Verlusten für den Gegner abgeschlagen worden, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht am Abend mit. Auch aus Marjinka wurden mehrere russische Angriffe gemeldet.
Russische Militärs berichteten dagegen von wiederholten ukrainischen Artillerieangriffen auf die Stadt Donezk im Donbass. Die Großstadt im Donbass sei mindestens fünfmal aus Raketenwerfern beschossen worden, hieß es bei der russischen Staatsagentur TASS. Über die Auswirkungen dieser Angriffe wurden keine Angaben gemacht.
Artillerieangriffe wurden auch aus der ukrainisch kontrollierten Region Cherson im Süden der Ukraine gemeldet. Dort seien 35 Ortschaften von russischer Artillerie beschossen worden, teilte der Generalstab in Kiew mit. Die Frontlinien blieben demnach relativ unverändert. Russland führt seit dem Februar des Vorjahres einen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Quelle: ntv.de, mpe/dpa