"Schäbige" Anlage wird saniert Kim lässt Touristengebiet aufpolieren
20.12.2020, 11:12 Uhr
Kim war 2019 in der Region, er fand es "schäbig".
(Foto: picture alliance/dpa/KCNA)
Nordkoreas Regime unternimmt einen neuen Versuch, Touristen aus Südkorea ins Land zu locken: Ein eigens dafür errichteter Komplex am Diamantgebirge ist Machthaber Kim dafür aber nicht mehr gut genug. Schon bald soll es eine Anlage werden, die "die ganze Welt neidisch macht".
Nordkorea will den Touristenkomplex am Diamantgebirge renovieren. Das Gebiet am Kumgang-Berg solle zu einem internationalen Touristen-Magneten ausgebaut werden, hieß es in einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA. Die vorherigen Anlagen am Diamantgebirge waren vom nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un für "schäbig" befunden worden.
Eigentlich sollten die Touristenanlagen ein Musterbeispiel für die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den beiden koreanischen Staaten werden. So wurde die Bebauung zunächst durch das Unternehmen Hyundai Asan, eine Filiale des südkoreanischen Hyundai-Konzerns, sichergestellt. Das Ziel bestand darin, Hunderttausende Südkoreaner zu einem Besuch der Touristenanlage zu verlocken, die nahe an der Grenze zwischen beiden Staaten liegt.
In einer Phase der Spannungen zwischen den Regierungen in Seoul und Pjöngjang ordnete Kim jedoch die Zerstörung der bisherigen Bebauung an. Er verglich die Bauten damals mit "Notzelten in einem Überschwemmungsgebiet" und rief Südkorea auf, die Gebäude abzureißen.
Laut einem KCNA-Bericht begab sich der nordkoreanische Regierungschef Kim Tok Hun nun in die Region, um die "Notwendigkeit" zu unterstreichen, die Touristenanlage "nach unserer Art" neu anzulegen. Sie solle damit zu einem Touristenkomplex werden, der "die ganze Welt neidisch macht".
Der Kumgang-Berg wurde von zahlreichen Südkoreanern besucht, bis 2008 ein nordkoreanischer Soldat eine Frau erschoss, die von den erlaubten Wegen abgewichen war. Seither wurden die Besuche von Südkorea unterbunden. Das Gebirge liegt an der koreanischen Ostküste und grenzt an Südkorea.
Quelle: ntv.de, jog/AFP