Politik

Evakuierung von Kranken gescheitert Konfliktparteien lehnen Hilfe für Aleppo ab

Nach einer kurzen Feuerpause wird an der Front in der Innenstadt von Aleppo wieder gekämpft.

Nach einer kurzen Feuerpause wird an der Front in der Innenstadt von Aleppo wieder gekämpft.

(Foto: REUTERS)

Die Feuerpause vergangene Woche hat den Menschen in Aleppo kaum Erleichterung gebracht. Trotz der wieder aufgeflammten Kämpfe versuchen unter anderem die UN und das Rote Kreuz, Hilfe zu organisieren. Nicht nur das syrische Regierung hindert sie daran.

Nach dem Scheitern ihrer Bemühungen zum Abtransport von Kranken und Verletzten aus Aleppo haben die Vereinten Nationen den Kriegsparteien in Syrien schwere Vorwürfe gemacht. Es sei "zutiefst bedauerlich", dass in tagelangen Verhandlungen über ein sicheres Geleit für den Krankentransport kein Ergebnis erzielt werden konnte, kritisierte der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe, Stephen O'Brien, in New York. "Wieder einmal haben die politische und militärische Logik in Syrien über die elementare Menschlichkeit gesiegt."

Der Widerstand gegen den Evakuierungsplan sei sowohl von Rebellen- wie auch von Regierungsseite gekommen, erklärte O'Brien. Die Regierung habe sich geweigert, Hilfen für die Kranken und Verletzten in den Rebellenhochburgen im Osten Aleppos zuzulassen. Und die diversen Rebellengruppen hätten Bedingungen aufgestellt, um für die Sicherheit der Krankentransporte zu bürgen.

Neben der UNO waren das Rote Kreuz, der syrische Rote Halbmond und weitere Hilfsorganisationen an den Verhandlungen beteiligt. Ihr Ziel war es, Kranke und Verletzte zur medizinischen Behandlung aus der umkämpften syrischen Stadt zu bringen.

Aleppo ist seit Jahren in einen von den Aufständischen gehaltenen Osten und einen von Regierungstruppen kontrollierten Westen geteilt und schwer umkämpft. Eine von Russland ausgerufene humanitäre Feuerpause war am Samstagabend nach drei Tagen zu Ende gegangen. Daraufhin hatten die syrischen Streitkräfte am Wochenende eine neue Offensive auf den Osten Aleppos begonnen, wo sich Rebellen verschanzt haben. Rebellen nahmen den von der Regierung beherrschten Westen der Stadt unter Beschuss.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

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