Kibbuz bestätigt Tod der Mutter Leiche von Schiri Bibas in Israel eingetroffen
22.02.2025, 06:24 Uhr
Schiri Bibas und ihre beiden Söhne sind tot. Kfir war bei seiner Entführung erst zehn Monate alt, Ariel vier Jahre.
(Foto: dpa)
Am Donnerstag soll die Hamas die sterblichen Überreste von Schiri Bibas übergeben, doch im Sarg befindet sich eine andere Tote. Am Tag danach übergibt die Terrororganisation einen weiteren Leichnam. Erst jetzt herrscht traurige Gewissheit.
Bei einer weiteren von der islamistischen Hamas im Gazastreifen übergebenen Frauenleiche handelt es sich nach israelischen Angaben um die der verschleppten Geisel Schiri Bibas. Das bestätigten der israelische Armee-Sender sowie der Kibbuz Nir Oz. "Der Kibbuz teilt mit tiefem Schmerz mit, dass sie in der Geiselhaft in Gaza ermordet wurde", sagte eine Sprecherin. Die Terrororganisation Hamas hatte die Leiche der Frau, die auch die deutsche Staatsangehörigkeit hatte, zuvor an das Rote Kreuz ausgehändigt, woraufhin sie Israel übergeben und in einem forensischen Institut in Tel Aviv untersucht wurde.
Die sterblichen Überreste der Frau hätten zusammen mit denen ihrer beiden Söhne im Kleinkindalter bereits am Donnerstag nach Israel zurückkehren sollen. In dem Sarg, den die Hamas an dem Tag an das Rote Kreuz übergeben hatte, befand sich jedoch die Leiche einer anderen, unbekannten Frau. Die Terrororganisation sprach später von einem möglichen Irrtum. Das Vertauschen - ob wissentlich oder versehentlich - hatte in Israel große Empörung ausgelöst.
Schon in der Nacht zu Freitag hatte die israelische Armee den Tod von Schiris beiden kleinen Kindern Ariel und Kfir Bibas bestätigt. Die drei sollen auch die deutsche Staatsbürgerschaft besessen haben. Nach Einschätzung von Experten auf der Basis von Geheimdienstinformationen und forensischer Untersuchungsergebnisse wurden Ariel und Kfir im November 2023 in Gefangenschaft von Terroristen ermordet, wie ein Armeesprecher sagte.
Israel: Kinder wurden ermordet - Hamas: Bei Luftangriff getötet
"Im Gegensatz zu den Lügen der Hamas wurden Ariel und Kfir nicht bei einem Luftangriff getötet, sondern kaltblütig ermordet", sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari. "Die Terroristen haben die beiden Jungen nicht erschossen - sie haben sie mit bloßen Händen umgebracht." Im Augenblick ihrer Entführung war Ariel vier Jahre und Kfir erst zehn Monate alt.
Anschließend hätten die Terroristen "grausame Taten" begangen, um ihre Gräueltaten zu vertuschen, sagte Hagari weiter. Details nannte der Armeesprecher nicht. Diese Einschätzung stütze sich auf die forensischen Ergebnisse der Identifizierung der Leichen und auf nicht näher bezeichnete nachrichtendienstliche Erkenntnisse, hieß es. Die Hamas hat Israel dagegen vorgeworfen, den Tod der am 7. Oktober 2023 aus Israel in den abgeriegelten Gazastreifen verschleppten Kleinkinder und ihrer Mutter Schiri durch einen Luftangriff im darauffolgenden November verschuldet zu haben. Dabei soll die Leiche der Frau zusammen mit anderen Opfern unter Trümmern begraben worden sein.
Die Angaben beider Seiten können nicht unabhängig überprüft werden. Unklar ist auch, wie es mit der Umsetzung des Deals zwischen Israel und der Hamas nun weitergeht. Vier weitere Leichen sollten laut Hamas kommende Woche an Israel übergeben werden. Derweil sollen im Laufe des Tages sechs weitere Geiseln im Rahmen des Abkommens zwischen Israel und der Islamistenorganisation im Austausch gegen Hunderte palästinensische Häftlinge freikommen.
Quelle: ntv.de, chl/dpa/rts