"Kampferfülltes Leben" voller Erfolge Linke huldigt Castro
20.08.2011, 09:31 Uhr
Fidel Castro hat jahrzehntelang die Menschenrechte in Kuba unterdrückt.
(Foto: REUTERS)
Während die meisten den 13. August mit dem Mauerbau verbinden, ist dieser Tag für die Linkspartei ein Grund zum Feiern: Ist es doch der Geburtstag Fidel Castros. Das Linke-Führungsduo gratuliert daher auch eifrig dem kubanischen Revolutionsführer zu seinem "erfolgreichen Wirken" und den "beispiellosen sozialen Errungenschaften".
Mit einem Glückwunschschreiben an den kubanischen Revolutionsführer Fidel Castro zu dessen 85. Geburtstag ist das Linken-Führungsduo in Deutschland auf Kritik gestoßen. Parteichefin Gesine Lötzsch und ihr Co-Vorsitzender Klaus Ernst gratulierten Castro nach Angaben der "Bild"-Zeitung in dem Brief vom 13. August zu einem kampferfüllten Leben und "erfolgreichen Wirken an der Spitze der kubanischen Revolution". Zugleich loben sie die "beispiellosen sozialen Errungenschaften" des sozialistischen Landes, das es unter der Führung Castros verstanden habe, "für mehr als fünf Jahrzehnte dem Druck und der Blockade der USA zu widerstehen".

Castro kam 1959 an die Macht.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Markus Löning (FDP), sagte dem Blatt: "Angesichts von 50 Jahren Menschenrechtsverletzungen auf Kuba zeigt dieser Brief, wie wenig die Linke von der Freiheit hält." Volker Beck von den Grünen meinte: "In der Linkspartei scheinen die alten Denkmuster aus dem Kalten Krieg immer noch lebendig zu sein." Der CDU-Europapolitiker Elmar Brok sagte: "Diesen Leuten sind sozialistische Träume wichtiger als Menschenrechte und Demokratie". Sie seien vom alten Konzept der DDR nie abgerückt.
Castro, der Kuba fast ein halbes Jahrhundert beherrscht hatte, übergab im Sommer 2006 krankheitsbedingt alle Führungsämter an seinen fünf Jahre jüngeren Bruder Raúl. Mittlerweise hat sich Fidel Castro ganz aus der aktiven Politik zurückgezogen.
In Kuba ist die Versammlungsfreiheit stark beschnitten, zahlreiche Dissidenten werden verfolgt. Nach China sind in Kuba die meisten Journalisten inhaftiert.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa