Politik

Miersch lobt Scholz für Quadrell Linnemann: Ohne "Politikwechsel" kein Schwarz-Grün

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Die letzte große Kanzlerkandidatendebatte vor der Wahl ist vorüber. Die Kampagnenmanager von SPD und CDU sind gleichermaßen zufrieden. CDU-Generalsekretär Linnemann muss sich schon mit Koalitionsfragen befassen - und zieht klare Trennlinien.

Nach dem Quadrell bei RTL zeigen sich die Generalsekretäre von CDU und SPD zufrieden mit den Auftritten ihrer Chefs im Kräftemessen der vier Kanzlerkandidaten. "Da sieht man wirklich den Menschen Olaf Scholz, dem es wirklich darum geht, für die breite Bevölkerung wirklich Vorteile zu erreichen", lobte SPD-Generalsekretär Matthias Miersch den Bundeskanzler für seine Performance im Quadrell und in anderen Diskussionsformaten. Dieses Auftreten wünsche er sich auch vom Kanzler Scholz und nicht nur vom Wahlkämpfer Scholz, so Miersch in der ntv-Sendung Frühstart. Als Regierungschef zeige Scholz sich bewusst weniger emotional.

Auch CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann war im Frühstart zu Gast und dort ganz angetan vom Format mit allen vier Kanzlerkandidaten - einschließlich Alice Weidel von der AfD. "Ich persönlich finde es gut, denn ich bin immer der Meinung, man muss die AfD inhaltlich bekämpfen und nicht nur über sie reden, sondern sie bekämpfen und dem Wähler deutlich machen, was mit dem deutschen Mittelstand passiert, wenn die AfD an die Macht kommt", sagte Linnemann. "Friedrich Merz war total offen von Anfang an und hat gesagt, ich bin bereit, stelle mich nicht nur dem Wählervotum, sondern allen, sondern allen Kanzlerkandidaten. Und das finde ich auch richtig", so der CDU-Politiker weiter.

Linnemann verfolgte das Quadrell - wie zahlreiche andere Gäste aus Politik und Medien - im TV-Studio in Adlershof. Als Merz nach Sendungsschluss aus dem Studio raus ins Foyer trat, streckte Linnemann seinem Chef lachend einen gehobenen Daumen entgegen. Sein Gefühl täuschte nicht: 32 Prozent der befragten Zuschauer nannten in der Forsa-Blitzanalyse Merz als Gesamtsieger der Debatte. Bundeskanzler Olaf Scholz folgte mit 25 Prozent. Damit war klar: Der in Umfragen weit zurückliegende Amtsinhaber hat auch an diesem Abend, eine Woche vor der Bundestagswahl, den Bock nicht entscheidend umstoßen können.

Linnemann will an Fünf-Punkte-Plan festhalten

Für die Union rückt damit auch die Frage nach den Koalitionsoptionen näher. Möglich, dass es auch oder gar nur für eine Zweier-Koalition mit den Grünen reicht. Linnemann zog eine klare Linie: "Ich kann es mir schwer vorstellen, wie wir beim Thema Migration mit den Grünen zusammenkommen. Da gibt es keine Politik, nein, mir geht es um den Politikwechsel. Wenn der Politikwechsel nicht kommt, können wir nicht regieren. Da bin ich ganz klar." Der CDU-Generalsekretär gab das Ziel von 30 Prozent und mehr für die Union aus. Dann könne Merz umso leichter den Kurs der künftigen Regierung festlegen.

Linnemann bekräftigte, bei einer möglichen Regierungsbildung nach der Bundestagswahl auf den Fünf-Punkte-Migrationsplan des Kanzlerkandidaten Friedrich Merz zu bestehen. Diesen hatte die Union Anfang Februar im Bundestag mit den Stimmen von FDP, BSW und AfD beschlossen. "Wir rudern nicht zurück, im Gegenteil", so Linnemann. "Wir haben vor zwei Wochen im Deutschen Bundestag gestanden, zu unserer Überzeugung gestanden. Wir haben uns auch nicht von der SPD erpressen lassen, denen es ja gar nicht um die Sache ging, sondern um ein Wahlkampfthema. Und damit haben wir bewiesen, dass es uns um die Sache geht."

Das Quadrell sahen 7,55 Millionen Menschen. Die Sendung lag damit knapp vor dem "Tatort" in der ARD, Marktanteil: 25,2 zu 23,8 Prozent. Bei den jüngeren Zuschauern der Zielgruppe 14 bis 49 Jahre lag der Anteil von RTL und ntv mit dem Quadrell gar bei 47,4 Prozent. Damit lagen RTL und ntv in dieser Altersgruppe deutlich vor den Wettbewerbern.

Quelle: ntv.de, shu

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