Politik

Kritik an Militärführung wächst London: Putin wälzt Verantwortung für Misserfolge ab

388980158.jpg

Russlands Präsident Putin hat seit Beginn der Invasion zahlreiche Generäle ausgetauscht, gebracht hat es bislang kaum etwas.

(Foto: picture alliance/dpa/POOL)

Die russische Invasion der Ukraine läuft anders als geplant. Die Erfolge der Anfangsphase verblassen mittlerweile vor den Rückschlägen. Die Kritik wächst. Russlands Präsident Putin soll nach britischer Einschätzung immer stärker bemüht sein, die Verantwortung dafür anderen in die Schuhe zu schieben.

Der russische Präsident Wladimir Putin versucht nach Einschätzung britischer Geheimdienst-Experten, die Verantwortung für die verlustreiche und teilweise misslungene Invasion in die Ukraine sowie die wachsende Unzufriedenheit mit dem Krieg von sich abzuwälzen. Dazu habe ein Besuch beim Hauptquartier der sogenannten militärischen Spezialoperation in der vergangenen Woche gedient, hieß es in dem täglichen Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums auf Twitter.

Bei dem von Kameras begleiteten Besuch, in dem auch Generalstabschef Waleri Gerassimow zu sehen war, sei es dem Kreml-Chef wohl auch darum gegangen, Gerüchten über dessen Absetzung entgegenzutreten, so die Briten. Westliche Geheimdienste hatten in der Vergangenheit berichtet, dass Putin sich immer stärker in die konkrete Planung der Invasion einmischte, nachdem die Ukraine nicht zügig, wie geplant, erobert werden konnte.

Putin und die Militärführung gerieten nach zahlreichen Rückschlägen immer stärker unter Druck von Nationalisten und Militärbloggern. Jewgeni Prigoschin, Chef der Wagner-Gruppe und Tschetschenenführer Ramsan Kadirow habe ebenfalls immer wieder taktische Fehler und andere Mängel bei den Kämpfen in der Ukraine beklagt. Putin tauschte seit Beginn der Invasion zahlreiche Generäle aus, die Situation besserte sich jedoch nicht.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

Quelle: ntv.de, als/dpa

ntv.de Dienste
Software
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen