Politik

Wegen Beteiligung an Protest Londoner Polizei klagt Greta Thunberg an

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Greta Thunberg wurde am Dienstag von der Metropolitan Police London abgeführt.

Greta Thunberg wurde am Dienstag von der Metropolitan Police London abgeführt.

(Foto: REUTERS)

Die umstrittenen britischen Gesetze zur Reglementierung von Protesten finden Anwendung auf eine prominente Aktivistin: Nachdem sich Greta Thunberg bei einer Demo weigert, Auflagen der Londoner Polizei zu befolgen, wird sie festgenommen - und nun auch formell angeklagt.

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg ist von der Polizei in London wegen Störung der öffentlichen Ordnung angeklagt worden. Das teilte die Polizei mit. Die 20-Jährige war am Vortag vorübergehend festgenommen worden, als sie und andere Klimaaktivisten sich während eines Protests geweigert hatten, Auflagen der Polizei zu befolgen.

In Großbritannien erlässt die Polizei in der Regel eine vorläufige Anklage, bevor eine weitere durch die Staatsanwaltschaft erfolgt. Bei geringeren Vergehen bleibt es bei der Anklage durch die Polizei. Wegen des Protests vor einem Hotel in der Londoner Innenstadt gegen ein Treffen von Energiemanagern wurden insgesamt 26 Menschen angeklagt.

Thunberg soll der Mitteilung der Polizei zufolge am 15. November vor Gericht erscheinen. Sie bleibt bis dahin auf freiem Fuß. Die Vorschriften, gegen die Thunberg verstoßen haben soll, sind Teil einer umstrittenen Justizreform der konservativen Regierung, die der Polizei weitgehende Kompetenzen verleiht, Protest zu reglementieren. Sie traten erst im vergangenen Jahr in Kraft.

Mehr zum Thema

Bei dem Protest gegen den Energiegipfel war es Thunberg und anderen Aktivisten darum gegangen, dass die Konzernvertreter die Umstellung auf erneuerbare Energien aus eigenem Profitinteresse aufschöben. "Sie haben hinausgezögert, abgelenkt und die Ursachen des Klimawandels geleugnet", sagte Thunberg PA zufolge. Obwohl sich die Industrie, die mit fossilen Brennstoffen ihr Geld verdiene, den Konsequenzen ihrer Geschäftsmodelle bewusst gewesen sei, habe sie nichts unternommen, kritisierte Thunberg. Auf Schildern stand zum Beispiel "Stop new oil and gas" ("Stoppt neues Öl und Gas") und "Wrong side of history" (etwa: "Auf der falschen Seite der Geschichte").

Bei der dreitägigen Konferenz "Energy Intelligence Forum" sollen unter anderem der Chef des saudi-arabischen Ölkonzerns Aramco, des norwegischen Unternehmens Equinor sowie der britische Staatseekretär Graham Stuart sprechen. Vor Kurzem waren in Großbritannien Pläne zur Ausbeutung eines Ölfelds auf dem Grund der Nordsee genehmigt worden.

Quelle: ntv.de, jog/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen