Politik

Option bei Putins Scheitern Masala: "Demonstrationsschlag" mit Atomwaffe möglich

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Kreml-Chef Putin kommt bei seinem Überfall auf die Ukraine nicht voran wie geplant. Militärexperte Masala verweist auf immer mehr Stimmen, die einen Erfolg Kiews für möglich halten. In dem Fall könnte Moskau auf sein Atomwaffenarsenal zugreifen - nicht auf dem Schlachtfeld, aber zur Abschreckung.

Russlands Präsident Wladimir Putin könnte nach Ansicht von Militärexperte Carlo Masala bei einem Scheitern seine Kriegspläne und seiner Truppen in der Ukraine seine Entschlossenheit auch mithilfe einer taktischen Atomwaffe demonstrieren. "Sollte Putin militärisch mit dem Rücken immer mehr an der Wand stehen, dann ist es nicht auszuschließen, dass er noch zu anderen Mitteln greift", sagte Masala im "stern"-Podcast "Ukraine - die Lage". Noch sei dieses Szenario weit entfernt, betonte er. Aber sollte es den Ukrainern gelingen, Territorien zurückzugewinnen und die Oberhand zu gewinnen, könne sich die Lage ändern.

"Dann reden wir möglicherweise auch von einem sogenannten Demonstrationsschlag, das heißt dem Einsatz einer taktischen Atomwaffe - nicht als Gefechtsfeldwaffe, sondern in großer Höhe - Experten sagen: über der Ostsee oder über dem Schwarzen Meer -, um letzten Endes die westlichen Gesellschaften davon abzuschrecken, die Unterstützung der Ukraine weiterhin aufrechtzuerhalten", sagte er.

Mit Blick auf die russische Führung sagte Masala, dass die derzeitigen Signale aus Moskau widersprüchlich seien. Unklar sei, ob dies beabsichtigt oder ein Hinweis auf interne Risse ist. So habe sich Außenminister Sergei Lawrow zuversichtlich über den Abschluss einer Vereinbarung mit der Ukraine geäußert, Präsident Putin habe jedoch eine Rede gehalten, die an Schärfe kaum zu übertreffen sei. Man habe den Eindruck, "dass er seine militärischen und politischen Ziele weiter mit aller Macht durchsetzen will", sagte der Politikprofessor von der Bundeswehruniversität München.

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"Diese Woche und die nächste Woche werden sehr zentral werden für die militärischen Entwicklungen", sagte Masala ferner. "Es gibt durchaus ernst zu nehmende Stimmen, die seit ein paar Tagen der ukrainischen Seite den Sieg zutrauen." Entscheidend werde sein, ob es den russischen Truppen gelinge, sich neu aufzustellen. Er erwartet, dass der militärische Konflikt sich auf die Hauptstadt konzentriert. Dort gehe es auch um die Stellung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj: "Wenn Selenskyj ein Präsident ist, der auf einem Haufen Schutt und Asche sitzt, dann ist das aus Putins Sicht eine maximale Demütigung dieses Mannes."

Im "stern"-Podcast "Ukraine - die Lage" ordnet Militärexperte Masala täglich die Lage in der Ukraine ein.

Quelle: ntv.de, jwu

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